Ausgabe 5, Mai 1996
Auf in den dritten Monat: Sicher gibt's wieder viele Neuigkeiten aus der DTP-Szene zu berichten. Und zwar so topaktuell, das man diese Meldungen Wochen später nochmals gedruckt zu sehen bekommt. Denn bei uns kommt die Meldung rein (meist übers InterNet, logisch), und ein paar Stunden später steht sie hier in diesem Newsletter bereit. Also keine Manuskripterstellung, kein Layouten, keine Korrekturphase, kein Belichten, keine Montage, keine Plattenkopie, kein Druck, kein Lieferweg -- nur ein Connect beim Provider, der diese Seiten für uns vorhält -- bis Sie wie jetzt eben diesen Newsletter abrufen!
Ach ja, eine kleine Auszeichnung haben wir bereits bekommen: Den 1. Platz beim Homepage-Wettbewerb der Zeitschriften PCPro und der PL@NET. Na, wenn das kein gutes Omen für den Erfolg dieses Newsletter ist?
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Die DTP-Sprungliste sowie die größeren Textbeiträge kennen Sie ja sicherlich bereits.
Adobe PageMill in neuer Version auch für Windows 95 und NT
28. April 1996 - Kaum wird der InterNet-Editor PageMill von Adobe hierzulande überall in der ersten Version beworben und auch vielen der aktuellen Macs gleich mit in die Wiege gelegt, wird auch schon der Nachfolger angekündigt. War die Version 1.0 noch auschließlich für den Mac zu haben, so kann man das neue Release auch für Win95 und Win NT erstehen. Herausragende Neuerungen seinen der WYSIWYG-Tabelleneditor, der auch verschachtete Tabellen beherrschen soll, ein separater Layout- und HTML-Editormodus, der Support verschiedener externer Datentypen wie PDF und QuickTime, die Unterstützung vieler proprietärer HTML-Codes, eine Such-und-Ersetzfunktion auch für Bilder und Links sowie erweiterte Importfähigkeiten für Text-, DTP- und Tabellenkalkulationsprogramme. Adobe PageMill 2.0 solle im Juli für etwa 100 Dollar verkauft werden. Bei der momentanen Innovationsgeschwindigkeit der InterNet-Applikationen dürfte eine lokalisierten Version nicht erscheinen, denn bei dessen Erscheinen ist sicherlich schon die englische Folgeversion am Markt (Adobe im Web).
Typo-Knigge
26. April 1996 -- Die Mehrzahl der heute angebotenen DTP-Fachbücher sind programmspezifisch. Wer aber unabhängig vom verwendeten Computersystem oder der genutzten Software ein verläßliches DTP-Nachschagewerk sucht, dem sei hier das seit etwa eineinhalb Jahren verfügbare und vom Niggli Verlag herausgegebene Buch des Schweizer Autoren Ralf Turtschi "Praktische Typografie, Gestalten mit dem Personal Computer" ans Herz gelegt.
Vom Inhalt durchaus als Lehrbuch geeignet, ohne jedoch lehrmeisterhaft zu wirken, spannt sich der Themenbogen von grundlegenden Bedingungen der Druckvor- und weiterverarbereitung über ein umgangreiches Typografie- und Schriftenkapitel, in dem auch der Farbeinsatz nicht zu kurz kommt, weiter zu Grundlagen der Bildverarbeitung und läßt auch Rechtsgrundlagen, die der Publisher kennen muß, nicht außer Acht. Alle Besprechungen sind aus der Sicht des heutigen mit Computerhilfe produzierenden Setzers/Gestalters/Layouters geschrieben.
Herausgeber: Verlag Niggli AG, CH-8583 Sulgen, ISBN 3-7212-0292-9. 110 Mark.
Deutsche CorelDraw-Updateaktion
23. April 1996 -- Nun kommen auch deutsche CorelDraw-6-Anwender in den Genuß eines kostenlosen Updates (s. -> Ausgabe 3/96, 17. Feb.). Das sogenannte Maintenance Release Rev. C Build 170 soll registrierten Anwendern über Corels Kundendienst automatisch zugesandt werden. Hier ein kurzer Auszug der Verbesserungen: nun vollständig NT-kompatibel, Version-4- und 5-Dateien ohne Fehlermeldung ladbar, CMX-Dateien direkt erstellbar, PhotoPaint nun kompatibel mit Kais Power Tools usw.
- Corel gab gleichzeitig die Verfügbarkeit deutscher Versionen der Programme CorelXARA und CorelFLOW bekannt. Beide sollen etwa 250 Mark kosten
- Nur in begrenzter Auflage soll der riesige Programmberg Corel Professional im deutschsprachigen Raum zum Diskoutpreis von 550 Mark verteilt werden. Hinter diesem Namen verbergen sich alle acht CorelDraw-6-Applikationen, das neue CorelFlow 3 und Internet Mania, eine Sammlung von acht englischsprachigen Internet-Programmen.
(Tip: Kaufen Sie sich eine 4-GByte-Festplatte und nehmen Sie sich einen Tag Urlaub zur Installation dieser 17 Programme im Einzelverkaufswert von etwa 1150 Mark.)
(Corels Web-site).
Neues Mac-DTP-Programm
22. April 1996 -- Aus Großbritanien kommen sich in letzter Zeit immer mehr innovative DTP- und Grafikprogramme (z.B. Xara oder PagePlus): Jüngster Sproß der Insel ist UniQorn, ein DTP-Programm für den Mac, das optisch dem Marktführer XPress angeglichen scheint. Laut Herstellerangaben gingen die Funktionen aber über die des Vorbilds hinaus (WWW-Seiten der Softpress).
Windows-XPress Bug-bereinigt
22./28. April 1996 -- Der an Win95 angepaßten Version 3.32 (r2) von Quark XPress haftete Insider-Berichten zufolge ein Fehler in der Font-Verwaltung an. Das sei nun mit der Verfügbarkeit der neuen Revision 3 ausgestanden. Auch die deutsche Ausgabe ist bereits abrufbar (Download aus Quarks Server).
CorelDraw! nun doch für den Mac
22. April 1996 -- Man erinnere sich: Bereits anläßlich der Vorstellung der 3er-Version des auf PCs weit verbreiteten Illustrations-Pakets CorelDraw! kündigte man eine Mac-Variante an. Daraus wurde bekanntlich nichts, mit jeder neuen Ausgabe wurde die Mac-Gemeinde vertröstet. Jetzt nun endlich scheint es doch soweit zu sein: CorelDraw 6.0 für den PowerMac kommt (68er-Versionen seien in Planung -- aber das kennen wir ja schon).
Es scheint sich dabei sogar um ein ganzes Paket mit Programmen zu handeln, eben so, wie vom PC hinlänglich bekannt. Mit dabei ist Dream 3D (von Raydream lizenziert), Trace 6.0 (seit der Version 2 im Corel-Paket enthalten) und ein Bildverarbeitungsprogramm (aber leider nicht PhotoPaint).
Corel gibt an, daß sich unter Windows erstellte CDR-Dateien öffnen ließen (auch ältere -- hoffentlich nicht mit den gleichen Einschränkungen und Fehlern wie bei der Fenster-Versíon). Der Speicherhunger wird als recht groß beschrieben, ab 16 MByte sei das Programm lauffähig, empfohlen seien aber gleich 60 MByte Arbeitsspeicher (!). Die Verfügbarkeit der englischen Ausgabe sei mit Juni angeben, die deutsche Version folge später (Corels Web-site).
Mac-Fontverwaltung im neuen Outfit
22. April 1996 -- Auf sehr vielen Macs kümmert sich ein Altmeister unter den Fontprogrammen um die Schriftenflut: das bereits vor einiger Zeit von Symantec übernommene Suitcase. Die neue Version 3 trumpft mit neuer, übersichtlicher Oberfläche, PowerMac- und 68er-Version, Drag-and-Drop, Schriftenkomprimierung sowie Schriftmenüdarstellung in Echtschriften auf. Suitcase könne Schriften mit Anwendungen verknüpfen und Konflikte zwischen verschiedenen Fonts automatisch entdecken und lösen. Zudem sei Suitcase nun in der Lage, mit allen gängigen Schrifttypen zusammenzuarbeiten. Die Hoffnung vieler Anwander, daß die bisher garade für Anfänger unklare Bedienerführung verbessert wurde, scheint sich erfüllt zu haben. Die deutsche Ausgabe sei bereits zum Updatepreis von ca. 90 Mark bzw. die Vollversion für ca. 200 Mark verfügbar (Symantec im WWW).
Neues Wechselplattenlaufwerk soll SyQuests Marktposition sichern
22. April 1996 -- Aufstrebende Hersteller haben dem Marktführer unter den Wechselplattenherstellern, gerade auf dem Mac, das Fürchten gelehrt. Konnte SyQuest gegen Iomegas ZIP-Laufwerk noch schnell das abgespeckte 3,5-Zoll-270er-Laufwerk EZ-Drive 135 (man nehme das 270er, sperre eine beschreibbare Seite, mache das Ganze inkompatibel zum 270er -- und fertig ist das neue Laufwerk) entgegenstellen, tut man sich gegen das bereits verfügbare JAZ-1-GByte-Laufwerk schon schwerer. Eine Neuentwicklung mußte her: SyJet nennt sich das Neue im 3,5-Zoll-Format, es könne 1,3 MByte aufnehmen und warte mit einer Datenübertragungsrate von 4 MByte/Sek. auf.
Zudem hat sich SyQuest anscheinend mit dem einstigen Rivalen Nomaï verbündet und unterstützt einen Standard namens PDC. Inwieweit diese Laufwerke identisch mit Nomaïs eigener Weiterentwicklung des 270er-SyQuest-Laufwerks mit der Bezeichnung MCD sein werden, das neben vorhandenen 270er-Medien ebenfalls neue 540-MByte-Cartridges akzeptiert, ist noch unklar.
LinoColor nun auch als Einzelpaket
22. April 1996 -- Das den Lino-Scannern wie TOPAZ, OPAL und SAPHIR beliegende Scan- und Bearbeitungsprogramm LinoColor kann man nun auch separat als Mac-Einzelanwendung kaufen. Das sich vor allem durch sein Bildanalyse-Tool "Color-Assistant" und ausgereifte Separationsfunktionen hervorhebende Farbprogramm kommt jedoch für den nicht gerade geringen Betrag von etwa 3800 Mark (Linotype).
Hewlett Packard trimmt neue Druckersprache auf Grafikausgabe
17. April 1996 -- Die neueste Version ihrer Printer Control Language (PCL 6) soll durch ihren modularen, objektorientierten Aufbau alle Vorteile heutiger grafikintensiver Programme ausschöpfen können. Auch wurde PCL 6 weiter an die GDI-(Graphical-Direct-Interface-)Schnittstelle von MS-Windows angepaßt, mit dem Ergebnis, daß GDI-Befehle nun schneller nach PCL 6 übersetzt werden könnten. Eine neue Font-Technik ergebe eine genauere Druckübereinstimmung mit der Bildschirmanzeige. PCL 6 erzeuge "on the fly" Abbildungen einer unbekannten Schrift und vermeide so den Druck einer Ersatzschrift (z.B: Courier). Weitere Vorteile seien der reduzierte Druckdatentransfer in Netzwerken und die schnellere Übergabe eines Druckjobs aus den Programmen. PCL 6 sei abwärtskompatibel zum Vorgänger PCL 5e und werde alle Windows-Versionen sowie OS/2 unterstützen.
Zusammen mit Microsoft und NetScape wolle man Technologien entwickeln, um die Druckqualität aus dem World Wide Web heraus zu verbessern.
Die HP-Vorstellung kann sicherlich in Zusammenhang mit Adobes Befürchtungen hinsichtlich des Ausstiegs HPs aus der Postscript-Lizenzierung ab Mitte '97 gesehen werden (s. -> Ausgabe 4/96, 26. März) (HP im Web).
Adobe Expo '96: Termine
16. April 1996 -- Für die Bereiche Print, Online und Publishing unter dem Motto "Create, Assemble & Deliver" findet auch in diesem Frühjahr wieder die Adobe Expo statt. Für Besucher ist der Eintritt kostenlos, die Teilnahme an den stattfindenden Workshops kostet etwa 200 Mark. Hier die Termine: Hamburg, 24.4., Leipzig, 29.4., Stuttgart, 6.5., Berlin, 13.5., jeweils im Hotel Intercontinental; Düsseldorf, 26.4., Wien, 23.5., jeweils im Hilton; München, 8.5., Forum der Technik; Frankfurt, 15.5., Marriott; Zürich, 20.5., World Trade Center.
Infos gibt's per Fax: 089/3 50 70 57 (Adobe).
Kodak Digitalkameras für viele Anwendungsbereiche
16. April 1996 -- Stattlich ist die Palette der Digitalkameras, die Kodak bereits heute für die unterschiedlichsten Anwendungen anbietet: Jüngster Sproß ist die DC50, die sich von der bereits seit einiger Zeit angebotenen DC40 durch eine motorgetriebene 3fach-Zoomlinse, 3fache Qualitätsvorwahl und die Verwendung von PCMCIA-(Typ I und II-)Wechselspeicherkarten unterscheidet. Die Kamera sei kompatibel mit Mac- und Windows-Systemen, die Bildübertragung finde über die PCMCIA-Karten oder über ein serielles Kabel statt. Die beiliegende neue Software PhotoEnhancer könne die einfache Farbkorrektur vornehmen und Bilder in allen wichtigen Formaten speichern. Die Auflösung des CCD-Chips liege bei 756 x 504 Punkten.
Bedeutend höhere Auflösungen können dagegen die im professionellen Bereich angesiedelten digitalen DCS-Kamararückwände erzielen. Die EOS/DCS 3 beispielsweise vermag Aufnahmen mit einer Auflösung von 1012 x 1268 Punkten zu digitalisieren und verfügt über eine extrem hohe Lichtempfindlichkeit (200 bis 1600 ISO). Noch ein paar Pixel mehr schaffen die beiden Nikon/DCS 420- und EOS/DCS 5-Modelle, deren Pixelhunger erst bei einer 1012 x 1524er Auflösung gestillt ist (100 bis 400 ISO). Diese drei DCS-Systeme schaffen etwa 5 Serienbilder in 4 Sekunden.
Auflösungsspitzenreiter sind drei weitere Modelle, die jeweils 6 Mio Pixel pro Bild abspeichern (2036 x 3060 Punkte, Dateigröße 18 MByte). Die DCS 460 wurde zur besten Digitalkamera 95 gewählt. Auch die EOS/DCS 1 und die DCS 465 verfügen über diesen nach Kodak-Angaben größten Color-Aufnahmechip für Einzelbilder. Die drei letztgenannten haben eine Lichtempfindlichkeit von 80 ISO, was sie für Studioaufnahmen geeignet erscheinen läßt.
Alle DCS-Systeme arbeiten mit PhotoShop auf dem Mac und mit allen TWAIN-kompatiblen PC-Programmen zusammen (Kodak Web-site).
Mac-Farbdrucker von Epson werden zusammen mit Adobe Programmpaket ausgeliefert
14. April 1996 -- Zeitlich begrenzt ist eine Bundle-Aktion von Epson und Adobe, bei der den Macintosh-Versionen der Epson Farbtintendrucker Stylus Color II und Stylus Pro kostenlos ein Programmpaket mit Adobe Grafikanwendungen für den Heimgebrauch beigelegt wird. Dieses Paket umfaßt die Programme Adobe PhotoDeluxe und Adobe HomePublisher. Inwieweit dieses vom 1. April bis zum 31. Juli geltende Angebot auch in Deutschland Gültigkeit hat, wurde nicht mitgeteilt.
Adobe PhotoDeluxe ist ein Programm zum einfachen Aufwerten von Fotos und zum Anfertigen von Collagen. Es sei durch die aktive Benutzerführung für Anfänger und Fortgeschrittene geeignet. Dies gelte auch für den Adobe HomePublisher, der über reichhaltige Dokumentvorlagen und 2500 Cliparts verfüge (Epson, Adobe).
Micrografx übernimmt die Visual Software Inc.
14. April 1996 -- Auch die Micrografx Inc. will im Geschäft mit 3D-Programmen mitmischen und hat sich deshalb die Visual Software Inc. einverleibt. Visual Software ist der Entwickler und Anbieter von Windows-Programmen wie Instant 3D, Visual Reality 2.0, Simply 3D und Simply 3D SuperPack. Diese Produkte werden wohl von Micrografx unter neuem Namen auf den Markt gebracht. Die per Aktientausch zustande gekommene Übernahme habe einen Wert von etwa 11 Mio Dollar (Web-Seiten von Micrografx).
Adobe und FileNet wollen einfachen Dokumentenaustausch
12. April 1996 -- Die Adobe Systems Inc. und die FileNet Corp. haben vereinbart, gemeinsame Vorschläge für Erweiterungen des TIFF- und des PDF-(Acrobat-)Formates zu erarbeiten. So solle eine Erweitung namens OCALA (Open Common Annotation Language) u.a. dazu führen, das in letzter Zeit durch Erweiterungen diverser Entwickler immer inkompatibler gewordene TIFF-Format durch eine einheitliche Dokument-Beschreibung wieder problemloser lesbar zu machen. Die FileNet hat ebenso die Unterstützung des PDF-Formats bekanntgegeben. Den künftigen Programmversionen von FileNet und deren Tochtergesellschaft Watermark Software solle das PDF-Format eingegliedert werden. Adobe wiederum wolle die neu entwickelten Erweiterungen in der Acrobat-Software nutzen.
Als Ergebnis werde angestrebt, daß Anwendungen, die die neuen Erweiterungen unterstützen, sowohl das TIFF- als auch das PDF-Format durch einheitliche Funktionen lesen könnten. Die Formatspezifikationen werde man kostenlos veröffentlichen und im InterNet ein Forum für interessierte Entwickler einrichten (Adobe, FileNet).
Drei neue Workgroup-Server von Apple
9. April 1996 -- Workgroup-Server in drei verschiedenen Leistungsklassen hat Apple bereits Ende Februar auf den Seybold Seminars in Boston vorgestellt. Der preiswerteste, der 6150/66, basiert noch auf dem NuBus und wird primär als InterNet-Server angepriesen. Er sei mit einem InterNet-Programmpaket (WebSTAR-Server, PageMill von Adobe, NetCloak, MacDNS) ausgestattet.
Das mittlere, der 7250/120, und das leistungsstärkste Modell, der 8550/132, sind dagegen mit der neuen Version 4.2.1 von AppleShare, dem Datei- und Druckserverprogramm von Apple, ausgestattet und für die Verwaltung geschlossener Arbeitsgruppen ausgelegt. Beide kämen zusammen mit einer Client-Erweiterung für den Anschluß von Windows-PCs (auch mit Win95). Die InterNet-Erweiterung sei bei den beiden oberen Servern zusätzlich erhältlich. Die Gehäuse sind von denen der Apple-Arbeitsplatzrechner abgeleitet, der 8550 ist also als einziger in einem Tower installiert. Daher könne er auch mit einem DAT-Backup-Laufwerk geliefert werden. Allen gemein ist das 4fach-CD-ROM-Laufwerk, eine 1,2-GByte-Festplatte (8550: 2 GByte), 16 MByte Arbeitsspeicher (8550: 24 MByte), die eingebauten Ethernet- und LocalTalk-Anschlüsse, das System 7.5.3 (6150: System 7.5.1) und der PowerPC-601-Prozessor (8550: 604).
Die neue Version 4.2.1 von AppleShare sei auf PowerPC-basierende Server abgestimmt und könne nun bis zu 250 Macintosh- und Windows-Anwender bei bis zu 3000 geöffneten Dateien gleichzeitig verwalten (Deutsche Apple-Seiten).
Canons Digitalkamera speichert bis zu 900 Bilder
8. April 1996 -- Filmwechsel ade! Gleich bis zu 900 Bilder hintereinander könne Canons neue PowerShot 600-Digitalkamera ohne Speicherwechsel aufnehmen. Ermöglicht wird das durch die Verwendung von PCMCIA-Type-III-Speicherkarten und -Festplatten. Diese Festplatten können am Büro- oder Heim-PC in entsprechende Lesegeräte eingesteckt und direkt ausgelesen werden. Daneben könne die Kamera aber auch an eine Kamerastation gekoppelt werden, die via paralleler PC-Schnittstelle die schnelle Bildübertragung gewährleiste. Ein weiterer Clou sei die Aufnahme gesprochener Kommentare zu jedem Bild. Ein spezieller Schwarzweißmodus ermögliche die Aufnahme von Text in hoher Qualität.
Laut Canon sei die PowerShot 600 Mitglied einer neuen Digitalkamerafamilie, mit der der japanische Hersteller seinen mit konventionellen Film-Kameras erworbenen Ruf ins digitale Zeitalter hinübertragen will (Europa-Web-Seiten von Canon).
Drastische Preisreduzierung für Adobe Acrobat Capture
6. April 1996 -- Bereits auf der Drupa 95 hatte Adobe ein Modul ihrer Acrobat Software-Familie vorgestellt, das es ermögliche, bereits gedruckte Dokumente auch ohne Verfügbarkeit eines elektronischen Pendats in das Acrobat-PDF-Dateiformat zu überführen. Das nur für Windows (3.1x und Win95) verfügbare Programm Acrobat Capture war jedoch mit einem Verkaufspreis von fast 3000 Dollar nicht gerade billig. Dies hat offensichtlich die größere Verbereitung des Programms behindert. Das hat man bei Adobe erkannt und den Preis nun um 70 Prozent auf knapp 900 Dollar gesenkt.
Adobe Acrobat Capture konvertiert den Textanteil einer Bitmap-Datei (z.B. vom Scanner) wie eine konventionelle OCR-Software in elektronischen Text. Acrobat Capture könne aber den Schriftstil und dessen -formatierung, das exakte Layout sowie auch Grafiken und Bilder erkennen und in eine einzige plattformübergreifende Datei schreiben. Nicht erkannte Textbestandteile werden als Bitmap in den elektronischen Text eingefügt und können manuell nachbearbeitet werden. Leider ist Capture immer noch nicht wie versprochen an den deutschen Sprachraum angepaßt. Daher werden Worte mit nationalen Sonderzeichen nicht erkannt und generell als Bitmap gespeichert.
Seit dem 12. Februar und der Verfügbarkeit der Version 1.01 könne Capture auch mehrseitige TIFFs verarbeiten. Jedem Grafik- oder Bildbereich sei vom Anwender zudem ein bis zu 200 Buchstaben langer, "versteckter" Text zuzuordnen, den der Leser mittels rechter Maustaste lesen könne (Adobes Seiten im WWW).
Canon bringt zwei neue Flachbettscanner
6. April 1996 -- Gleich zwei neue A4-Color-Flachbettscanner hat Canon zur diesjährigen CeBIT vorgestellt. Primär auf den Heim- und Kleinbüro-Markt (Soho) abgestimmt sei der "CanoScan 300". Er sei daher mit einfach zu bedienender Software und einem SCS-Interface inklusive Adaptec-Hostadapter ausgestattet. Die maximal erreichbare optische Auflösung liege bei 300 dpi.
600 dpi schafft dagegen die zweite Neuvorstellung, der "CanoScan 600". Er solle auch professionellen Ansprüchen gerecht werden. Für den CanoScan 600 stünden als Option auch eine Durchlichteinheit und eine automatische Blattzuführung bereit. Beiden Scannern sei die sehr kompakte Bauweise gemein, die kaum über die Fläche einer DIN-A4-Seite hinausgehe (Europa-Web-Seiten von Canon).
VRML-3D-Tool von Caligari online verfügbar
6. April 1996 -- Die durch ihre 3D-Programme wie trueSpace 2.0 bekannte Software-Schmiede Caligari stellt ihr neues VRML-(Virtual Reality Modeling Language-)Browsing- und Entwicklungsprogramm "Caligari Fountain" zum direkten Herunterladen auf ihren Web-Seiten bereit. Fountain sei der einzige VRML-Browser, der sowohl den Entwurf und als auch die Entwicklung von VRML-Welten ermögliche. Der Anwender könne komplexe 3D-Objekte mit verschiedenen Detail-Levels entwerfen, die je nach Entfernung vom Betrachter im virtuellen Raum auch in unterschiedlichen Auflösungen dargestellt werden. Der Leser könne sich durch die In-lining-Technik schon früh durch die 3D-Welten bewegen, während im Hintergrund die komplette Datei fertiggeladen werde. Fountain ermögliche den Import von 3D-Objekten u.a. aus trueSpace, AutoCad und 3D Studio. Der Entwickler-Part von Fountain unterstütze zudem die Definierung von Materialoberflächen, mehrfarbigen Verläufen und interaktiven Beleuchtungen.
Der Browser-Teil von Fountain bietet Support von Texturen, Hyperlinks, Level-of-Details- und In-lining-Techniken. Er könne via DDE mit Browsern wie Netscape oder Enhanced Mosaic kommunizieren und unterstütze Intels 3DR-Rendering-Bibliothek. Mit geeigneten Grafikkarten wie der Matrox-Millennium sei eine weichere Bewegung innerhalb der VRML-Umgebungen möglich. Caligari Fountain laufe auf allen PCs mit Windows 3.1x oder Win95, um VRML-Welten komfortabel durchlaufen zu können, sei ein Pentium mit 3D-beschleunigter Garfikkarte und mindestens ein V.34-Modem ratsam (Herunterladen aus Caligaris Web-Seiten).
AGFA-Horizon-Plus-Nachfolger scannt schneller
3. April 1996 -- Bereits im Januar hatte AGFA erstmals den Farbscanner Horizon Ultra angekündigtt, auf der CeBIT fand die öffentliche Vorstellung statt. Der Ultra ist der Nachfolger des erfolgreichen Plus-Modells und soll den Scanvorgang bis zu zweimal schneller abgeschlossen haben als der Vorgänger. Jetzt seien bis zu 35 Scans pro Stunde im Batch-Modus erreichbar (10 x 12,7 cm Dias, Auflösung 450 ppi, 150 % Vergrößerung). Die optische Maximalauflösung liege bei 2000 x 1200 ppi bei Farb- und 2540 x 1200 ppi bei Graustufen-/Strichbildern. Von einem 35mm-Dia ließen sich somit hochwertige A4-Reproduktionen herstellen. Der Ultra erreiche eine Farbtiefe von 36 Bit, die errreichbare Densität liege bei 3,4. Die Abtastung erfolge über 15.000 CCD-Zellen und eine 400-Watt-Halogenlampe. Die SCS-Schnittstelle ließe Übertragungsraten bis zu 2 MB pro Sekunde zu.
Auf der dem Scanner beiliegenden CD-ROM finde der Anwender die Programme FotoLook 2.08 (Treiber), FotoFlavor (Farbkorrektur), FotoTune (Farbmanagement, kompatibel zu Colorsync 2.0; inkl. Quark XTension) und PhotoShop für Mac oder WinPC. Der Preis liege bei etwa 46.000 Mark (AGFA im Web).
Design Kongress 1996 in Köln
2. April 1996 -- Der Bund Deutscher Grafik-Designer e.V. veranstaltet vom 21. bis zum 23. Juni in Köln (Tanzbrunnen/Rheinterrassen) einen Kongress unter dem Motto "Kriterien und Perspektiven zum visuellen Design". In der Namensliste des Werbeplakats taucht auch der amerikanische Kult- und Surf-Designer David Carson auf (Teilnahmeunterlagen anfordern).
Neues RIP-Konzept von Linotype-Hell
2. April 1996 -- Die "Delta-Technology" hat seit Ende letzten Jahres das bisherige starre RIP-Belichter-Konzept bei der Linotype-Hell AG abglöst. Es soll die Vorteile der reinen Hard- und Software-RIPs vereinigen und aus der DeltaWorkstation, dem DeltaTower und der DeltaSoftware bestehen. Sowohl Soft- als auch Hardware seien modular aufgebaut. So könne das System bereits heute Spooling- und OPI-Dienste übernehmen, Trapping-, Offline-Produktions-, Preview- oder Archivierungsfunktionen könne man in Zukunft hinzubauen. Die DeltaWorkstation bestehe aus einem Standard-Windows-NT-Rechner (derzeit von ACER) mit einem oder zwei Pentium-Prozessoren. Auch hier soll das modulare Konzept die Zukunftssicherheit gewährleisten. Die DeltaSoftware stelle dabei die Steuerung dieses Systems sicher, der standardmäßige DeltaPrintmanager übernehme Printspoolingfunktionen. Optional könne schon heute der DeltaImagemanager geordert werden, der für das Hinzufügen der Bildfeindaten nach dem OPI-Standard zuständig sei.
Eine große Geschwindigkeitssteigerung im Vergleich zu konventionellen Postscript-RIPs verspricht man sich von den Delta-Listen. Ankommende Postscript-Daten mit meist vielen sich überlagernden Ebenen, die im Postscript-RIP bisher Ebene für Ebene abgearbeitet wurden, werden von der DeltaSoftware in überlagerungsfreie, komprimierte Delta-Listen umgerechnet. Dabei werden Postscript-Fehler schon im Vorfeld der Belichtung abgefangen. Der DeltaTower übernehme dann das Rastern (HQS oder I.S., Diamond Screening optional) der vorgerechneten Daten und gewährleiste die kontinuierliche Beschickung des Belichters. Auch auf die Qualität wirke sich das neue DeltaTechnology-System aus, da die Graustufen von der Transferkurve getrennt werden. Ergebnis seien mehr Graustufen und ein größerer Farbumfang bei weniger Streifenbildung.
Anschließen könne man an das Delta-System die Lino-Belichter Quasar, Herkules, den neuen DrySetter (der arbeitet mit Belichtungsfolien, die ohne Entwicklungseinheit online zu fertigen Filmen getrennt werden) oder den ChromaGraph R 3060 PS (Web-site der Linotype-Hell).
Macromedia übernimmt iband inc.
1. April 1996 -- Macromedia hat die Vereinbarung über die Übernahme der iband inc, Campbell, Kalifornien, bekanntgegeben. Die iband inc. ist der Entwickler der Software Backstage (s. nächste Meldung), einer Produktfamilie zur Erstellung dynamischer Web-Seiten. Die Transaktion kommt durch Aktientausch im Wert von etwa 32 Mio Dollar zustande. Der Präsident von iband, Anthony Wood, bekleidet nun das Amt des Vicepräsidenten für InterNet-Aktivitäten bei Macromedia (Macromedia im Web).
Wysiwyg-Web-Editor von Macromedia
1. April 1996 -- Die MitGIFt der iband inc. -- und wohl Grund der Übernahme -- ist die Programmpalette namens Backstage. Diese Tools sollen die Entwicklung interaktiver Web-Seiten u.a. mit Datenbankanbindung und Diskussionsgruppen in einer visuellen Umgebung ermöglichen. Die Backstage-Familie umfaßt drei Produkte:
Der Bachstage Designer sei ein Wysiwyg-Editor mit professionellem Anspruch. Er ermögliche es, multimediale Web-Seiten mit Bildern, Shockwave-Animationen und Java-applets zu entwickeln. Backstage Desktop Studio sei für die Erstellung dynamischer Web-Seiten zuständig und beinhaltet den Backstage Designer und Backstage Objects. 16 eingebaute Objekte ermöglichen die Datenbankanbindung, Eingabeformulare, Diskussionsgruppen, automatische E-Mail- und weitere Funktionen. Als drittes Familienmitglied beinhaltet Backstage Enterprise Studio sowohl das Desktop Studio als auch die Möglichkeit, Client-server-basierende Datenbanken anzusprechen.
Backstage befinde sich noch im Beta-Stadium und könne von Macromedias Web-site heruntergeladen werden. Es läuft unter Win95 und Win NT und sei kompatibel zu allen wichtigen Browsern, Web-Servern und Datenbanken. Preise werde man im 2. Quartal 96 bekanntgegeben. Ein Software Developer Kit (SDK) zur Entwicklung eigener Objekte sei geplant (Macromedia im Web).
Nun auch Vektorgrafiken der ABC Graphics Suite von Micrografx im InterNet
1. April 1996 -- Einer fängt ja immer an, und andere machens nach: Nach dem bereits Corel und Macromedia eine Möglichkeit bieten, Vektorformate ihrer Illustrationsprogramme CorelDraw und Freehand im InterNet über ein NetScape-2-Plug-in darzustellen, hat nun auch Micrografx eine entsprechende Erweiterung für diesen Browser vorgestellt. Dabei gibt Micrografx an, einen Schritt weiter als die Konkurrenten gegangen zu sein und mit dem QuickSilver-Programm und -Plug-in die Bewegung von Grafiken und die Wiedergabe von Nachrichten durch diese Grafiken zu ermöglichen. Ebenso sei die Positionierung von Links innerhalb solcher Grafiken realisierbar. Auch für den Microsoft Internet Explorer sei eine Darstellungserweiterung in Arbeit.
QuickSilver kommt zusammen mit dem Katalogisierungstool ABC Media Manager, aus dem man per Drag-and-Drop Grafiken auf Web-Seiten oder andere Dokumente ziehen könne. Das QuickSilver-Plug-in (Beta) steht auf Micrografx's Web-site zum herunterladen bereit (Downloaden).
AGFA verlost monatlich einen StudioScan Farbscanner im InterNet
1. April 1996 -- Wenn Sie einen ernsthaften Vorschlag für ein neues DTP-Produkt, einen neuen Service oder eine Erweiterung bestehender Produkte haben -- ab zu den deutschen InterNet-Seiten von AGFA. Denn da können Sie Monat für Monat einen AGFA StudioScan Farbscanner gewinnen. Der StudioScan ist ein Singlepass-A4-Flachbettscanner mit einer optischen Auflösung von 400 x 800 dpi und 30 Bit Farbtiefe (AGFAs deutsche Seiten).
© 1996 Joachim Flügel
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