Ausgabe 4, April 1996
Dieser Newsletter befindet sich nun bereits am Ende des zweiten Erscheinungsmonats. Obwohl wir keinerlei Werbung außer in einigen meist amerikanischen Such-Maschinen geschaltet haben, »verirrten« sich doch einige Info-hungrige DTPler hierher. Wieviele, das läßt sich nicht hundertprozentig sagen, da der auf der Homepage installierte Zähler in Sachen Zuverlässigkeit nicht unbedingt brilliert. Es dürften aber weit über Zweihundert in den letzten vier Wochen gewesen sein (ja, ja, ich weiß wieviele Zugriffe HotWired, Penthouse oder der Stern haben).
Konzipiert ist dieser Newletter als Selbstläufer, d.h., er soll nur über Mundpropaganda publik gemacht werden -- und die kostet nichts. Schön wäre es, wenn ein Leser, der diesen Dienst zu schätzen weiß, uns darüber eine Message zukommen lassen würde. Und toll wäre es, wenn Sie uns ganz einfach weiterempfehlen und, falls vorhanden, auf Ihrer Homepage einen Link installieren.
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Die DTP-Sprungliste sowie die größeren Textbeiträge kennen Sie ja sicherlich bereits.
Apple vor großem Verlust im 2. Quartal 1996
29. März 1996 -- Nach Verlusten in Höhe von 68 Mio Dollar im 1. Quartal '96 erwartet man bei der Apple Computer Inc. nun einen Verlust von 700 Mio Dollar im 2. Quartal. Begründet wird dies u.a. durch die Abschreibung von unverkauften Lagerbeständen im Wert von 350 Mio Dollar. Der Apple-Marktanteil sei im Zeitraum 1985 bis 1995 von 15 auf 7,8 Prozent gefallen. Auf Anfang Mai darf man gespannt sein: Da soll Apples neuer Chef, Gilbert F. Amelio, eigene Sanierungspläne vorlegen (Apple).
Linotype-Scanner bei Vobis ?
27. März 1996 -- Gibt's die Belichter auch bald bei Vobis? Jedenfalls kann man ab April den HS 5c-Flachbettscanner (O-Ton: "featured by Linotype-Hell") in den Filialen des größten deutschen Händlers erstehen (ist eigentlich schon der 1. April?). Der Scanner wird dem Büro- und Heimanwender zusammen mit der neuen ColorFactory-Software von Linotype (siehe übernächste Meldung) zu einem noch ungenannten Preis überreicht (Linotype).
Programmpaket für den Web-Publisher
27. März 1996 -- Da hat wohl eine Firma ihr Herz für den InterNet-Publizisten entdeckt: Fast im wöchentlichen Rhythmus stellt die Corel Inc. aus dem canadischen Ottawa ein neues Web-Produkt vor. Diesmal war es das Programmbündel CorelWEB.DESIGNER (für Windows 3.1/Win95/Win NT).
Darin enthalten ist das erst vor wenigen Wochen vorgestellte CorelWEB.GALLERY (s.a. --> 4. März), ein Paket fertiger Fotos und Grafiken wie Hintergründen, Trennlinien, Buttons, Pfeilen usw. (der dafür veranschlagte Einzelverkaufspreis lag ebenso hoch wie der Gesamtpreis des nun angekündigten Pakets, nämlich knapp 100 Dollar). Neu ist das namensgebende Hauptprogramm, der WEB.DESIGNER: Das sei ein WYSIWYG-Editor mit editierbarem HTML-Quellcode-Fenster, der Java-Applets, automatische Grafikformatkonvertierung von BMP nach GIF/JPEG und Client-side-Grafikbereiche unterstütze. Das dritte Päckchen im Bündel ist CorelWEB.TRANSIT zur Konvertierung von Word-, WordPerfect-, Ami Pro- und RFT-Texten ins HTML-Format. Ab April sei der weltweite Verkauf geplant (Corel im WWW).
Linotype-Scanner für Windows 95
26. März 1996 -- Auf der CeBIT 96 wurde erstmalig der Saphir-Flachbettscanner von Linotype -- seit dem letzten Jahr bereits für den PowerMac mit der Software LinoColor verfügbar -- für PCs unter Windows 95 dem Publikum vorgestellt. Die neue Scansoftware "ColorFactory" arbeite mit allen Twain-kompatiblen Programmen wie z.B. Corel PhotoPaint oder Adobe PhotoShop zusammen und soll über einen ColorAssistant automatische Bildanalyse-Funtionen bieten. Dies umfaßt u.a. die Korrektur der Spitzlichter und Tiefen sowie des Kontrastes. Der Saphir ist ein A4-Flachbettscanner mit einer optischen Auflösung von 600 x 1200 dpi bei 12 Bit Farbtiefe. Er wird mit einer SCSI-Karte, PhotoShop, Textbridge OCR von Xerox und der Lino-Schriften-CD ausgeliefert. Der Preis sei bei der Auslieferung ab Mai identisch mit dem der Mac-Version. Ein Cross-platform-Update sei verfügbar (Linotype).
Adobe Geschäftsbericht für das 1. Quartal 1996
26. März 1996 -- Für das am 1. März beendete erste Quartal 1996 gab die Adobe Inc., Mountain View, Kalifornien, einen leicht erhöhten Umsatz im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Jahres 1995 bekannt. Er liegt bei 193,642 Mio. Dollar (1995: 188,845 Mio. Dollar) bei einem Gewinn von 33,663 Mio. Dollar zu 36,144 Mio Dollar in 1995. Leichte Sorgen scheint man sich bei Adobe darüber zu machen, daß Hewlett Packard offensichtlich plant, ab dem 2. Halbjahr 1997 einige LaserJet-Drucker nicht mehr mit Postscript auszustatten. 1995 waren die LaserJets noch für 5 Prozent des Adobe-Gesamtumsatzes von 762,3 Mio. Dollar verantwortlich (Web-site von Adobe).
Neuer Desktop-Proofer von Kodak
24. März 1996 -- Schnell und kostengünsig, das soll Kodaks neuer Desktop Color Proofer 9000 sein und dabei Ergebnisse liefern, die näher am späteren Druck liegen als bei ähnlichen Geräten. Kodak vertraut dabei auf die eigene Thermal-dye-transfer-Technik in Verbindung mit der Kodak Color-Management-Software und eigengefertigten Druckmedien wie Farbbändern und drei verschiedenen Bedruckmaterialien. Die maximale Druckgröße der CMYK-Dateien liege bei etwa 27,9 mal 43,1 cm (bei einer Papiergröße von ca. 30,8 mal 45,7 cm). Geliefert werde der digitale Color Proofer 9000 mit Postscript-Treibern für Mac und Windows, PhotoShop-3.0-Plug-ins (ebenfalls Mac und Windows), einer Kalibrierungs-Software und SCSI-2-Kabel. In den Staaten verlangt Kodak ca. 18.000 Dollar für diesen Proofer (Kodak im Web).
Canon stellt 600-dpi-Color-Laserdrucker vor
24. März 1996 -- Bei einer Auflösung von 600 x 600 dpi könne der neue C LBP 360PS bis zu 12 Seiten/Min. im Schwarzweiß- und bis zu 3 Seiten/Min. im Farbdruck erreichen, erklärte die Canon Inc. bereits Anfang des Jahres auf der MacWorld in San Francisco. Verantwortlich für diesen hohen Output bei gleichzeitig hoher Qualität sei ein eingebauter Fiery XJE-Postscript-Kontroller mit einer 64-Bit/100-MHz-CPU, der es ermögliche, während des Druckes im Hintergrund zu rastern. Der C LBP 360PS sei geeignet für Multiplattform-Umgebungen durch automatische Protokollumschaltung (EtherTalk, TCP/IP und Novell IPX) und automatische Schnittstellen-Erkennung (Canon).
Zwei Hersteller Grafischer Digitalisiertabletts wollen zusammenkommen
21. März 1996 -- Die Summagraphics Corp., Austin, Texas, und CalComp, Anaheim, Kalifornien, haben die Absichtserklärung unterzeichnet, ihre Geschäftstätigkeiten zu verbinden. CalComp's Muttergesellschaft, die Lockheed Martin Corp., würden im Fall der Durchführung fast 90 Prozent der beiden Firmen gehören. Beide Firmen hätten zusammen ein Verkaufsvolumen von 350 Millionen Dollar (Summagraphics WWW-site).
Automatisiertes Database-Publishing im World Wide Web
19. März 1996 -- InterNet-Publishing ist für eine Firma, die ihre Waren auch online feilbietet, eine arbeitsintensive Sache: Meist müssen die jeweiligen Web-Seiten manuell den meist schon existierenden Produktdatenbanken nachgeführt werden. Deshalb sind denn auch die Angebote vieler Firmen im InterNet gar nicht so aktuell wie man meinen möchte.
Corel will hier eine echte Lücke mit ihrer Datenbank-Publishing-Software "CorelWEB.DATA" füllen. Schritt-für-Schritt werde der Anwender bei der Erstellung der HTML-Seiten unterstützt. Dabei können sogar Eigenheiten von HTML-3.0, NetScape und Microsoft InterNet Explorer Berücksichtigung finden. Als Datenquelle ließen sich Access, Excel, Foxpro, dBase, Paradox, Lotus 123, Oracle und alle ODBC-konformen Datenbanken nutzen. Daten könne man als Tabelle oder frei definiert ausgeben. Hyperlinks sowie Grafiken seien ebenso integrierbar wie bereits existierende Seiten. Durch die Unterstützung der CGI-Schnittstelle ließen sich auch direkte Datenbankzugriffe von Lesern einer Web-Seite realisieren.
Letztendlich findet hier im Web die gleiche Entwicklung statt, die im DTP-Bereich zu diversen Query-Programmen geführt hat. Und das Gute zum Schluß: Eine 30-Tage-Testversion läßt sich direkt aus der Corel-Homepage herunterladen (Aus Corel's Seiten downloaden).
Freehand bedient nun auch das InterNet
19. März 1996 -- Corel hat es mit dem CMX-Format vorgemacht: Über ein Plug-in für Netscape können seit einiger Zeit mit CorelDraw erstellte Vektor-Grafiken im WWW dargestellt werden. Da kann natürlich Macromedia nicht zurückstehen: Über ein Xtra für Freehand 5.x (egal, ob Mac, PowerMac oder Windows 3.1/95/NT) läßt sich ein Format herstellen, das das schon bekannte Macromedia-Shockwave-Plug-in anzeigen kann (Web-Seiten von Macromedia).
Multilinguales QuarkXPress verkauft sich bestens
18. März 1996 -- Haben Sie schon mal ein fremdsprachiges XPress-Dokument bekommen? Und wollten dieses gleich mehr oder weniger unverändert mit Ihrer deutschen XPress-Version weiterverarbeiten, z.B. nur ausdrucken? Höchstwahrscheinlich sind Sie dann auch schon Besitzer der Passport-Version von QuarkXPress. Denn nur mit dieser lassen sich problemlos fremd- und mehrsprachige Dokumente bearbeiten. Da wundert es nicht, daß Quark eine 2000prozentige (!) Verkaufsteigerung dieses Produkts für 1995 im Vergleich zu 1994 melden kann.
QuarkXPress Passport unterstützt bis zu 14 Sprachen. Alle Passports auf dem Mac, PowerMac und Windows bieten Trennprogramme, Rechtschreibkontrolle und Menüführung der Sprachen Dänisch, Holländisch, US- und internationales Englisch, Französisch, Deutsch, Italienisch, Spanisch, Schwedisch und "Switzerduitsch". Für Griechisch, Portugiesisch, Norwegisch und Finnisch sind Erweiterungen für Mac und PowerMac verfügbar (Quark Web site).
Adobe bietet frühere Mastersoft-Produkte im Paket an
16. März 1996 -- Unter dem Namen "File Utilities 1.0" hat nun auch Adobe ein neues Programmpaket geschnürt. Auf einer Multiplattform-CD-ROM (Mac, Windows 3.1, Win95, DOS und Unix) werden Applikationen zum Konvertieren, Vergleichen und Anzeigen von Dokumenten angeboten. Bekanntestes Programm dürfte "Word for Word" sein, das über 250 Macintosh-, Windows-, DOS- und Unix-Dateiformate der Bereiche Text, Kalkulation, Grafik und Datenbank konvertieren könne. Das Programm verstehe auch das HTML-Format des World Wide Web. Ein weiteres Werkzeug im Paket ist "DocuComp" (nicht für Unix und DOS), das das Vergleichen zweier Dukumente und die Versionskontrolle übernehme. Als letztes finden nur Windows-3.1- und Win95-User das Programm "Viewer" auf der CD-ROM. Damit könne der Anwender Hunderte von Windows-, DOS-, Mac- und Unix-Dateiformaten lesen und drucken, ohne über die Originalprogramme verfügen zu müssen.
Das HTML-Format beherrsche die Software dabei neben vielen anderen ebenso wie das PKZip-Kompressionsverfahren.
An die Mastersoft-Produkte kam Adobe durch die Übernahme der Frame Tech. im Oktober 1995, die wiederum kurz davor die Mastersoft übernommen hatte (Adobe im WWW).
Corel hat Heim- und Hobby-Designer im Visier
14. März 1996 -- Man nehme eine große Kiste, packe bekannte und neue Software hinein und fertig ist das neue Grafikpaket. Der Einfachheit halber nennt man das Ganze dann "Graphics Pack". So oder ähnlich könnte es gewesen sein, als man bei Corel beschloß, auch Heim- und Hobby-Anwender nicht ohne Grafiktools vor ihrem Win95-Computer sitzen zu lassen. Damit kann nun auch diese Zielgruppe Nachbarn und Freunde mit pfiffigen Einladungs-, Visiten- und Glückwunschkarten beglücken (. . .). Zu den bekannten Programmen in Corels Graphics Pack gehören CorelFlow 3, PhotoPaint 6, Motion 3D, Presents und CorelDepth. Schauen Sie nicht auf Ihre CorelDraw-6-Packung, das ist da fast alles auch drin. CorelDraw ist aber nicht dabei, dafür aber Print House, mit dem sich einfach die eingangs erwähnten Drucksachen "designen" ließen. Daneben sind noch die beigepackten InterNet Utilities bis jetzt unbekannt.
Unter anderem verbirgt sich darunter ein Home Page Author. Berauschend ist wohl nur der selbst für Corel-Verhältnisse günstige Einführungspreis: Auf der anderen Seite des Atlantiks müssen Anwender dafür nur etwa 100 Dollar über den Tresen schieben. Eigentlich hätte es PhotoPaint in der neuesten Version nicht verdient, verramscht zu werden (Corel Web site).
Macromedia Director geht in die fünfte Runde
14. März 1996 -- Eines der führenden Tools zur Erstellung interaktiver Anwendungen und Publikationen, der Director von Macromedia, wurde pünktlich zur CeBIT renoviert vorgestellt. Die Version 5.0 wird gleichzeitig für PowerMac, Mac, Windows 3.1, Win95 und Windows NT verfügbar sein. Das Dateiformat sei dabei binärkompatibel. Director komme nun mit einem integrierten 24-Bit-Zeichenprogramm, das auch PhotoShop- und Premiere-Filter akzeptiere, und einem vollwertigen Texttool, mit dem man auch das Schrift-Kerning (Buchstabenausgleich) beeinflussen könne. Das Textprogramm stelle auch die akkurate Schriftdarstellung am Screen durch das Anti-aliasing (Glätten) der Buchstaben sicher. Mit einem dem heimischen Videorecorder ähnlichen Kontrollfeld lasse sich die Show steuern. Director-Applikationen seien nun auf den Plattformen OS/2, 3DO, OS/9, der neuen Enhanced CD und im World Wide Web (mit NetScape und Shockwave) -- natürlich auch auf dem Mac und dem WinPC -- abspielbar (Macromedia in Web).
AGFAs neue ActionCam Digitalkamera koppelt sich an ein Dynax-Gehäuse von Minolta
14. März 1996 -- Huckepack nimmt AGFAs neue digitale ActionCam-Kamera das Spiegelreflex-Gehäuse der Minolta Dynax 500SI mit integriertem Blitzlicht. Der Vorteil liegt auf der Hand, denn dadurch ließen sich auch Minoltas Autofocus-Objektive nutzen. Standard sei eine 28-80-mm-Zoomlinse. Wie die schon bekannte AGFA StudioCam werde auch die ActionCam mit den Farbmanagement-Programmen FotoTune und FotoFlavor ausgeliefert. Bilder werden entweder auf den wechselbaren PCMCIA-Karten gespeichert oder gleich via SCSI-Port an den Rechner (Mac, PC oder Unix) übertragen. Dort könne sofort die Bildbearbeitung oder die Integration ins Seitenlayout stattfinden (AGFAs Seiten im Netz).
Farblaserdrucker mit 1200 dpi Auflösung
12. März 1996 -- Der Tektronix Phaser 550 sei der erste Laserdrucker, der Farbiges in einer 1200-dpi-Auflösung zu Papier bringen könne, teilt die Tektronix Inc. mit. Dabei könne er 5 Farbseiten pro Minute ausgeben, beim Schwarzweißdruck seien sogar 14 Seiten/Min. möglich. Der Phaser 550 sei durch drei Papierkassetten, großdimensionierte Tonerkapazitäten sowie durch die das Internet unterstützende Software PhaserLink (s.a. --> Ausgabe 3/96, 22. Feb.) als Workgroup-Drucker prädestiniert. Der integrierte Postscript-Level-2-Interpreter erreiche durch den AMD-29040-Prozessor mit 32 MHz einen beschleunigten Datendurchsatz. Zusätzlich unterstützt werde der Ausdruck auch durch einen Coprozessor, der die Speicherkompression steuere. Anbindung finde der Phaser 550 über eine bidirektionale Parallelschnittstelle und optionale Netzkarten für EtherTalk, Netware, TCP/IP, TokenTalk und LocalTalk (Tektronix Web site).
Grafik-Wettbewerb: Art Expo '96
12. März 1996 -- Noch bis zum 19. Mai kann man seine mit dem Painter von Fractal Design erstellten Kunstwerke zum diesjährigen "Art Expo '96"-Design-Wettbewerb einsenden. Als Preise winken eine Reise für Zwei nach Paris, Rom, Florenz, New York oder San Francisco (in der Stadt der eigenen Wahl stehen Besuche der dortigen Kunstgallerien auf dem Programm), dann noch ein Tektronix Farbdrucker, ein optomagnetisches Fujitsu-Laufwerk und noch weitere Auszeichnungen. Die prämierten Werke werden u.a. in einen CD-ROM-Projekt Verbreitung finden (Fractals Gallerie und Teilnahmeformular).
Filme am Schreibtisch belichten ...
9. März 1996 -- Die Filmbelichtung im Studio kostet zwar nicht mehr die Welt, Zeit kostet sie aber allemal. Wie wäre es denn da mit 'nem Filmbelichter (und gleichzeitig auch -entwickler) direkt neben dem Mac oder WinPC? Die LaserMaster Corp. bietet mit dem PressMate-FS so etwas an (und stellt das auch noch auf der CeBIT aus: Halle 7, Stand: D31). Damit ließen sich sogar Farbseparationen mit 2400 dpi herstellen, positiv oder negativ. Durch den Chemie-freien Prozeß würden GIFtige Entwickler und Fixierer, Dunkelkammern (na ja, daylight-loading bietet eigentlich fast jede neuere konventionelle Entwicklungsmaschine) und räumliche Veränderungen der Vergangenheit angehören. Die Belichtung erfolge auf einem eigenentwickelten "ThermalRes"-Film und die Rastertechnologie "SmoothTone" erlaube einen moiré- und rosettenfreien Farbraster, der einem 52er Raster (133 lpi) gleichkäme (ist der etwa frequenzmoduliert ?? ).
PressMate-FS unterstütze AppleTalk, Novell Netware, TCP/IP und Windows-Protokolle. Der Postscript-Level-2-fähige Interpreter stelle die Kompatibilität zu DTP-Systemen sicher (LaserMaster im Web).
... und Druckplatten am Schreibtisch herstellen
9. März 1996 -- Wer gleich noch einen Schritt weitergehen will, wird aus dem gleichen Hause bedient: Die LaserMaster Corp. macht sich gleich selbst Konkurrenz und bietet gleich ein Direct-to-plate-System an. Beim DirectPlate 1800XL-O heißt die Technik "TurboRes II", die auf speziellen "Paragon"-Offset-Druckplatten eine Auflösung von 1800 dpi erreichen könne. Damit sei aber der neuen Namen nicht genug: "TurboGray II" sei für die Qualität der Halbtöne zuständig. Der Druck könne mit gewöhnlichen Farben erfolgen. Ausgestattet sei der DirectPlate mit einem 32-Bit/100-MHz-Prozessor, mit 40-KB-Cache und 24 MB Arbeitsspeicher (erweiterbar bis 48 MB) sowie einer 540er Platte. Darauf sind wohl auch die 235 Schriften gespeichert, die sich zusätzlich auf Diskette im Lieferumfang befänden.
Die Anbindung an das Netz oder an den Rechner fände über Ethernet, LocalTalk sowie serielle und parallele Schnittstellen statt. Wie schon beim (obengenannten) PressMate setze ein Level-2-Postscriptinterpreter ankommende Daten um (LaserMaster im Web).
Neue Digitalkamera von Epson
7. März 1996 -- Filme haben noch nicht ausgedient, die digitale Konkurrenz aber wird immer stärker und zahlreicher: Epsons neue PhotoPC Farb-Digitalkamera spielt nun in der filmlosen Liga mit. Sie habe bei einer Standardauflösung von 640 mal 480 Pixel eine Kapazität von 32 Bildern mit 24 Bit Farbtiefe (das Dateiformat ist hierbei JPEG), mit einer optionalen Speichererweiterung seien es auch bis zu 160 Bilder. Über die serielle Schnittstelle finde die Übertragung auf den PC statt. Mit der beigefügten Software EasyPhoto könne man aufgenommene Bilder ansehen und dann ausgewählte aus der Kamera herüberladen. Über TWAIN-kompatible Windows-Programme sei auch die dirkte Übernahme wie bei einem Scanner möglich. Der Preis liegt bei etwa 500 Dollar (Epsons Web-site).
Interleaf 6 kann es nun unter Windows 95 und Windows NT
7. März 1996 -- Mit der Verfügbarkeit des neuen Interleaf 6 sei nun die Zusammenarbeit von Arbeitsgruppen in gemischten Unix-/Windows-Umgebungen mit diesem Programm möglich geworden, erklärte die Interleaf Inc., nach eigenen Angaben führend in fortschrittlichen Dokumentmanagement-Lösungen. Interleaf sei die einzige Publishing-Plattform, die alle Phasen des Produktionsablaufes erledigen könne. Angefangen von der Textverarbeitung mit Tabellensatz, Grafik- und Chartoptionen, über Workgroup-Automatisierungsfunktionen in Netzwerken mit Versionskontrolle, Datenbankzugriff und Import-Filtern für MS Word und WordPerfect bis hin zur Erstellung mehrerer Versionen eines Dokumentes bei nur einer einzigen Datenquelle durch Einsatz von "Network Style Sheets". Interleaf 6 sei sofort zum Preis von 1000 Dollar verfügbar, über lokalisierte Versionen schweigt man sich aus (Zu Interleaf surfen).
Fractal Design Corp. will Ray Dream Inc. übernehmen
7. März 1996 -- Irgendwann gibt es nur noch Software-Riesen: Die Fractal Design Corp., vor allem bekannt durch ihr Natural Media Programm Painter, hat einen Vertrag unterzeichnet, der die Übernahme der Ray Dream Inc., bekannt durch den gleichnamigen 3D-Designer, einleiten soll. Im Jahr 1995 hatte Ray Dream bei einem Umsatz von 7,7 Mio. Dollar nur einen minimalen Gewinn vorzuweisen, während Fractal bei 18,8 Mio. Dollar Umsatz 2,4 Mio. Gewinn verzeichnen konnte. Die neue Firma wird unter dem Namen Fractals geführt. Fractals 2D-Angebot umfaßt neben Painter die Programme Dabbler (preiswertes Malprogramm) und Poser (Modellierprogramm für menschliche Körper). Ray Dreams 3D-MitGIFt wird der Designer, Studio (3D-Animation und Illustration), AddDepth (Vektor-basiertes 3D-Tool) und JAG (intelligentes Skalierungs und Anti-aliasing-Werkzeug) sein (Fractal Design Corp., Ray Dream Inc.).
Nicht für den deutschsprachigen Markt vorgesehen: QuarkCopyDesk Special Edition
5. März 1996 -- US-Englisch oder kontinentales Englisch müßte man als Muttersprache haben -- oder zumindest Printprodukte in diesen Sprachen herstellen --, um Quarks neuesten Streich ausnutzen zu können: Das Textverarbeitungsprogramm QuarkCopyDesk Special Edition wird vorerst nur in diesen Sprachen auf den Markt kommen. QuarkCopyDesk SE soll es dem Autoren ermöglichen, Artikel mit exakt den gleichen Trennungen, Ausrichtungen und Umbrüchen zu erstellen, die auch nach dem Import in Quark XPress entstehen. Der Texter habe somit schon bei der Erfassung Kontrolle über Textumfang und typografische Übereinstimmung mit dem später in XPress weiterverarbeiteten Artikel. Mit CopyDesk SE könne der Anwender mittels elektronischer Notizzettel mit anderen CopyDesk- und XPress-Nutzern kommunizieren. Im übrigen soll die Special Edition über fast alle Funktionen des normalen CopyDesk verfügen, das Teil des Quark Publishing Systems (QPS) ist (Bei der Quark Inc. beschweren).
CeBIT: Tägliche Verlosung auf dem Linotype-Hell-Stand
5. März 1996 -- Wollen Sie auch mal was gewinnen: Vielleicht klappt's ja diesmal auf der CeBIT am Stand der Linotype-Hell AG (Halle 8, Stand B-35). Die wollen nämlich täglich um 17 Uhr ein Linotype-Hell-Farbprodukt verlosen (was das wohl sein wird, hoffentlich kein farbiges Lino-Mousepad). Ganz nebenbei kann man sich ja auch die Scanner Topaz (Oberklasse Flachbett-DIN-A3), Saphir (DIN-A4-Standard) und den neuen Opal (s.a. --> Ausgabe 3/96, 20. Feb.) ansehen (Die deutsche Linotype-Hell im Netz).
Neue Grafik-Flutwelle für InterNet-Publisher
4. März 1996 -- Die Corel Inc. macht ihrem Ruf als Grossist der Ware Grafik alle Ehre: Mit CorelWEB.GALLERY kann der Verbraucher das nächste Paket fertiger Designerartikel kaufen. Diesmal werden Entwickler von Web-Seiten mit mehr als 7500 GIF- und JPEG-Cliparts bedient. Wie bei den beiden vorangegangenen Gallerys soll wieder ein visueller "Multimedia"-Dateimanager zur Verwaltung der 120 Sets dabei sein. Diese Sets bestünden aus Buttons, Fotos, Hintergründen, Cliparts, Kugeln, Icons, Pfeilen und Trennleisten. Der US-Bürger muß dafür etwa 100 Dollar berappen (Webseiten von Corel).
Deutscher Adobe Illustrator 6.0 in Luxus-Ausstattung
4. März 1996 -- Zur Zeit finden die ersten Adobe Illustrator 6.0 (Mac) ihren Weg zum Anwender. Für den, der's noch nicht weiß: Auch Illustrator kann nun TIFFs importieren. Und Illustrator kann jetzt selbst Farbauszüge erstellen. Müde lächelnde Freehand-Anwender sollten trotzdem weiterlesen: Die Möglichkeit, nun PhotoShop- und dazu kompatible Filter einsetzen zu können, verblaßt neben der hervorragenden Ausstattung des neuen auf CD-ROM und Disketten gelieferten Illustrations-Werkzeugs. Anscheinend sind nun endlich auch im Mac-Bereich die Tage der spartanisch ausgestatteten Software-Suites vorbei -- unzweifelhaft ein Verdienst einer anderen (Windows-)Illustrationssoftware.
Zur Illustrator-Ausstattung gehören: Adobe Gallery Effects 1 bis 3, Adobe ScreenReady (ein Tool für Multimedia-Designer), Adobe Dimensions (ein relativ einfaches 3D-Werkzeug), der ATM, Adobes Collectors Edition mit über 200 Kacheln und Texturen, 300 Type-1-Fonts und Cliparts, Fotos, Art Gallery. Die drei Gallery Effects und ScreenReady wurden offensichtlich erst spät in das Paket gepackt, in der Adobe Upgrade-Werbeschrift waren sie noch nicht angekündigt. Das Upgrade kostet übrigens etwa 360 Mark.
Fragt sich, was eigentlich mit der Windows-Ausführung los ist, die schon seit Jahren in der Version 4.x vor sich hin dümpelt? (Adobe).
QuarkImmedia wird ab Juli ausgeliefert
4. März 1996 -- Genau am 28. Juni soll Quarks schon lange angekündigte Multimedia- und InterNet-Publishing-Software QuarkImmedia (s.a. --> Ausgabe 3/96, 21. Feb.) in den Regalen der US-amerikanischen Geschäfte stehen. Innerhalb der folgenden 30 Tage soll dann auch die deutsche Version folgen. Für insgesamt neun Sprachen seien Lokalisierungen vorgesehen. Das Beta-Testprogramm laufe bereits seit Mitte Februar (Quark im Netz).
AGFA 1: Neuer SelectScan Plus CCD-Scanner
2. März 1996 -- Auf den Seybold Seminars Boston 96 hat AGFA seinen neuen SelectScan Plus CCD Scanner vorgestellt, der ab sofort in der Mac-Version verfügbar ist. Der Scanner wird das alte Modell SelectScan, das seit 1994 im Angebot ist, ablösen. Der Plus biete eine um 25 Prozent erhöhte Scangeschwindigkeit und eine verdoppelte Auflösung von 8000 Pixel pro Inch. Die Verbesserungen bei der Abtastung von Schattendetails und die erhöhte Farbsättigung soll durch einen integrierten RGB-nach-CIE Lab-Computer erreicht werden. AGFAs Farbmanagementsystem FotoTune sei voll in das System integriert (Website von Agfa).
AGFA 2: Farbmanager FotoTune nun auch unter Windows 95 -- FotoTune-Profile online
2. März 1996 -- Ebenfalls in Boston stellte AGFA das bereits von an Macs angeschlossenen AGFA-Scannern bekannte Farbmanagementsystem FotoTune in einer Version 2.0.1 für Windows 95 vor. Laut AGFA sei FotoTune das erste und flexibelste Farbmanagementkonzept für Druckvorstufenprogramme auf PCs wie Adobe PhotoShop oder Quark XPress. FotoTune wird denn auch mit einer XPress-Xtension und zwei PhotoShop-Plug-ins geliefert. Neben den beigefügten Profilen für Monitore und Ausgabegeräte stehen weitere zum Download in AGFAs InterNet-WWW-Seiten und beim Online-Dienst Compuserve bereit (Website von Agfa).
© 1996 Joachim Flügel
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