Ausgabe 11, November 1996
Immer dringender wünscht der Publisher heute die Möglichkeit, seine zu erstellenden Dokumente nicht mehr nur für eine einzige Vertriebsschiene wie Print, CD-ROM/Multimedia oder Online produzieren zu müssen. Aber trotz vollmundiger Versprechnungen der Software-Industrie kristallisiert sich bis heute kein durchgängiger Standard für die mehrgleisige Produktion heraus. Ob konventionelles DTP-Layoutprogramm mit Internet-Funktion, Internet-Editor mit Layout-Fähigkeit oder Animationstool mit Mengentext, immer noch ist jedes Programm auf ein Einsatzgebiet optimiert, andere Einsatzgebiete scheinen nur halbherzig oder für den Prospekt implementiert zu sein. Aber auch vielversprechende Konzepte werden durch diese momentane Flut an »Internet-fähigen« Programmen ausgebremst. Eine Prognose über den Publishing-Standard von morgen wagt deshalb heute niemand zu stellen. Und so müssen wir, die Anwender, weiterhin noch viel Lehrgeld zahlen.
Ein kleines Jubiläum: Anfang Oktober konnten wir den 2000sten Leser des DTP-Newsletter begrüßen. Und das würde in der Zählweise manch anderer Sites hochgerechnet etwa 6000-10.000 »page counts« oder mindestens 60.000 »hits« bedeuten. Klingt doch toll, oder, aber letztendlich ist das auch nicht mehr als die 2000 »visit counts« dieser DTP-Seiten.
Brief/Nachricht senden.
Die DTP-Sprungliste sowie die größeren Textbeiträge kennen Sie ja sicherlich bereits.
In eigener Sache: Bitte helfen Sie uns dabei, einen Überblick über die Leser des Newsletter zu gewinnen und tragen Sie sich in unser Gästebuch ein. Danke.
WebExtension fügt Photoshop WWW-Funktionen hinzu
30. Oktober 1996 -- Mit einer Reihe von Erweiterungen will die Ulead Systems Inc. die Erstellung von Web-Grafiken beschleunigen und vereinfachen. So gestatten die WebExtensions mittels Plug-in für Photoshop (und kompatible Bildprogramme) die Generierung von 3D-Buttons und 3D-Texteffekten innerhalb von Sekunden. Auch die Erstellung von Hintergründen können die Anwender der WebExtensions mit dem gleichen Background Designer vornehmen, der auch in Uleads PhotoImpact enthalten sei. Noch Web-tauglicher werde Photoshop durch die Option, Image Map-Koordinaten (klickbare Bereiche innerhalb von Bildern) zu bestimmen, die nach CERN- oder NCSA-Standard oder auch für Client-side-Abfragen angelegt seien. Ein eingebauter Fraktal-Textur-Generator hilft zudem noch bei Anlegen von Rahmen oder Schatten.
So, und das Beste wieder zum Schluß: Die WebExtensions könne man als Beta-Version 30 Tage lang kostenlos testen und jetzt gleich aus den Web-Seiten von Ulead downloaden. Voraussetzung für den Betrieb sei Photoshop 3.04/5 für Windows 95/NT oder Kompatible (Downloaden aus Uleads Web-site).
XTension von Live Picture verbessert XPress-Bildkontrolle am Mac
27. Oktober 1996 -- Bereits auf der Seybold Conference and Exposition in Boston hat die Live Picture Inc. die Live Picture 1.0-Xtension für die XPress-3.32-Version am Mac vorgestellt. Sie solle sowohl die Darstellung von Bildern am Monitor verbessern und die Kontrolle über CMYK-Separationen per Separationstabellen und einer Densitometerfunktion bieten als auch die Erstellung weicher Masken und die Konvertierung verschiedener Dateiformate (TIFF, EPS, DCS, Photoshop, Scitex CT, Photo CD) ins LPI-IVUE-Format ermöglichen. Für den Herbst ist ein Update angekündigt, das auch die Konvertierung in das FlashPix-Format (entwickelt von Eastman Kodak, Hewlett Packard, Microsoft und Live Picture) anbietet. Das Live Picture XT solle etwa 200 Dollar kosten (Web-Seiten von Live Picture).
Fragen Sie nach dem außergewöhnlich günstigen ERSTWERBER-Tarif.
Micrografx geht mit Windows Draw Graphics and Print Sudio in die fünfte Runde
27. Oktober 1996 -- Micrografx SOHO-Produkt, das Windows Graphics and Print Studio, stellte das Unternehmen kürzlich in der 5. Fassung vor. Es kombiniere umfassende, einfach zu nutzende Grafikwerkzeuge mit hunderten von druckfertigen Layouts. Die Zeichentools beinhalten in der neuen Version das "Instant 3D"-Programm, das die Erstellung von dreidimensionalem Text und von 3D-Grafiken ermöglicht. Die neuen CoolShapes beinhalten eine Reihe neuer Zeichenwerkzeuge z.B. für dreidimensionale Pfeile. Auch habe man mit dem Hinzufügen des Micrografx Quicksilver (s. -> Ausgabe 5/96, 1. April) die Fähigkeit eingebaut, neben GIFs und JPEGs auch Vektorgrafiken fürs Web zu erstellen (über ein Plug-in darstellbar). Das Micrografx Windows Graphics and Print Studio werde etwa 50 Dollar kosten, dafür bekomme man neben dem Hauptprogramm im MS-Office-Look noch 20.000 Cliparts und Fotos, hunderte von 3D-Objekten sowie 250 Schriften (Micrografx im Netz).
Microsoft renoviert Publisher
25. Oktober 1996 -- Schneller, umfangreicher und einfacher in der Bedienung -- das soll der neue MS Publisher 97 werden, der Ende des Jahres auf den Markt kommen soll. Bei der neuen Version sind -- wie sollte es heute bei Neuvorstellungen anders sein -- World Wide Web, Internet und Intranet wieder tragende Schlagworte der Produktankündigung. Neben den klassischen Vorgaben fürs Seitenlayout von Ganzseiten, Büchern, Faltkarten, Visitenkarten, Postern oder Bannern steht nun also auch ein Auswahlmenü für Web-Seiten bereit. Fertige Seiten sollen sich für die Internet-Nutzung konvertieren lassen, ein Assistent unterstützte dabei. Der Anwender, der seine Seiten für den Druck aufbereitet, wird sich über eine angekündigte Serienbrieffunktion freuen. Der MS Publisher 97 werde auf CD-ROM ausgeliefert, auf der sich noch 5000 Cliparts, 180 Hintergrundbilder und 150 Fonts befinden sollen und läuft unter Win95 bzw. WinNT (Microsofts Web-site).
Neue Farbthermosublimationsdrucker von QMS
22. Oktober 1996 -- Auf der Messe Systems 96 werden momentan die neuen Thermosublimationsdrucker der Serie ColorScript 3xx von QMS vorgestellt. In den technischen Ausstattungsmerkmalen fast gleich, könne der ColorScript 310 als A4-Printer Papier mit einer bedruckten Fläche von bis zu 238 x 320 mm, der A3-Drucker ColorScript 330 von bis zu 290 x 396 mm ausgeben. Mit einer Druckauflösung von 300 dpi brauche der ColorScript 310 für eine A4-Seite etwa 130 Sekunden, der ColorScript 330 benötige für eine A3-Seite 180 Sekunden. Das Herz beider Drucker stelle ein AMD-Prozessor mit 33 MHz dar. Der kleinere werde mit 16 MByte Speicher (max. 128 MByte), der größere mit 32 MByte (ebenfalls max. 128 MByte) ausgestattet. Beide verfügen über eine interne Festplatte mit 543 MByte sowie über eine serielle, parallele, LacalTalk- und SCSI-2-Schnittstelle. Optional seien EtherTalk-, TCP/IP- und NetWare-Anbindungen möglich. Die Printer beherrschen Postscript Level 2, danaben seien Ausdrucke auch über PhotoShop-Treiber (Mac und Windows) machbar. Die Farbmanagementsysteme FotoTune, ICC, ColorSync und CIE werden unterstützt. Die Preise inkl. Ethernet-Adapter liegen bei etwa 15.000 bzw. 28.000 Mark (QMS im Web).
MetaPhotos und Power Photos online
20. Oktober 1996 -- 2200 Fotos der MetaPhotos und Power Photos-CD-ROM-Kollektionen könne man ab sofort 24 Stunden am Tag aus den Web-Seiten der MetaTools abrufen.
Dazu müsse man lediglich die eigene Kreditkartennummer angeben. Bei den Power Photos handle es sich um professionell fotografierte Objekte und Hintergründe, die es auch auf fünf thematisch sortierten CD-ROMs gebe. Die 15 bis 24 MByte großen Bilder seien bereits retuschiert sowie farbkorrigiert und enthalten bei Bedarf auch einen Alpha-Kanal. Das gewünschte Bild könne man online suchen.
Für die MetaPhotos "The Professionals" stehe auch ein Katalog und der zugehörige Browser zum Download bereit. Die "The Professionals" sind vier CD-ROMs mit nach Berufsgruppen sortierten Inhalten. Die Fotos stehen in der niedrigaufgelösten 72-dpi- als auch in einer hochaufgelösten 300-dpi-Verion als RGB-TIFF bereit.
MetaTools verlangt für die 72-dpi-Bilder etwa 10 Dollar, für die 300-dpi-Variante möchte man etwa 15 Dollar haben. Nach der Bildübertragung erhalte man einen digitalen Empfangsschein, der den Zugriff auf das Foto erlaube (Web-site von Metatools).
DTP-Programm für Jedermann
20. Oktober 1996 -- Das nach Angaben des Herstellers Serif Inc. millionenfach verkaufte DTP-Programm Serif PagePlus sei nun in der Version 4 in den Handel gekommen. PagePlus 4.0 sei exklusiv für Win95 geschrieben und werde zum "Jedermann-Preis" von unter 100 Dollar vertrieben. Es zeichne sich durch professionelle Funktionen und Ausgabefähigkeiten unter einer Wizzard-basierenden Oberfläche aus. PagePlus 4.0 sei die erste Wahl für DTPler zu Hause als auch für professionelle Büroanwender. Die Anwender werden durch sog. ToolTips, einer Quick Help-Funktion, den Wizzards und einem kontextsensitiven Cursor unterstützt. Es stehe mit WritePlus ein integriertes Textprogramm und mit LogoPlus ein Überschriften- und Logo-Generator zur Verfügung. PagePlus unterstütze die Erstellung von Adobe Acrobat-Dateien, erlaube ein präzises Textlayout mit vielen hochwertigen Typofunktionen und ermögliche professionelle Ausgaben mit Unterstützung von Pantone-Farben, Schmuck- und Prozeßfarbenseparierung. Serif PagePlus 4.0 werde auf zwei CD-ROMs ausgeliefert und laufe unter Win95 ab 8 MByte Hauptspeicher (Seiten von Serif).
Künstliche Landschaften auch mit Windows 95 und NT
18. Oktober 1996 -- Der als Macintosh-Programm bekannte Generator für künstliche Landschaften, Berge, Seen und Meere, Bryce 2 von Metatools, ist nun auch für den WinPC unter Windows 95 und NT lieferbar. Dabei hat es Metatools nach eigenen Angaben nicht nur bei einer Umsetzung der Mac-Software belassen, sondern hat neue Funktionen eingebaut, die nur dem Win-Anwender mit Bryce 2 zur Verfügung stehen. Dazu sollen die realistischeren Materialien, die verbesserte Anti-aliasing-Glättung sowie die Möglichkeiten, ein Objekt mit zwei verschiedenen Materialien zu rendern und Objekte zu gruppieren, gehören. Alle anderen Fähigkeiten und die einzigartige Benutzerführung habe man vom Mac-Pendant übernommen. Dazu gehören u.a. die 3D-Vorschau in Echtzeit, die verschiedenen Render-Modi, die Himmel- und Nebel-Paletten mit vielfältigen Kontrollmöglichkeiten, Einstellung des Sonnen- oder Mondstandes sowie der Hauptpalette mit Wahl-, Skalier-, Positionier- oder Zeichenoptionen.
Als Systemvoraussetzung gibt Metatools einen 486er mit 8 MByte Arbeitsspeicher an, empfohlen werde jedoch ein Pentium mit 16 MByte und 50 MByte freiem Festplattenplatz. Kosten solle Bryce 2 für Windows etwa 180 Dollar (Web-site von Metatools).
Fragen Sie nach dem außergewöhnlich günstigen ERSTWERBER-Tarif.
Fractal läßt wieder die Puppen tanzen
16. Oktober 1996 -- Nicht mehr nur ohne, auch mit Bekleidung lassen sich jetzt mit Fractal Design Poser 2 3D-Modelle von Männlein und Weiblein in allen erdenklichen Posituren erstellen. Man habe für die neue "Mensch"-Software neue Charaktere in verschienden Bekleidungstypen entworfen, die mit Texturen versehen und von mehreren Beleuchtungsquellen angestrahlt werden könnten. Diese Modelle stehen in niedriger und hoher geometrischer Auflösung, als männlicher oder weiblicher Akt, bekleidet oder als Skelett zur Verfügung. Die Version 2 könne die Figuren nun animieren, daneben habe man die Import-/Exportfunktionen erweitert (2D-Export: TIFF, PICT, BMP; 3D-Export: DXF, Wavefront OBJ, QuickDraw 3D, 3D Studio, Fractal Design Detailer; Animation: QuickTime, AVI, jeweils mit Maskierung). Poser 2 ließe es zu, alle Körperteile zu verändern oder durch importierte 3D-Objekte zu ersetzen. Benötigt werde ein Mac mit mindestens 12 MByte und System 7.5 oder ein Win95-/WinNT-PC mit wenigstens 16 MByte. Das Update solle bei Verfügbarkeit im 4. Quartal etwa 70 Dollar, das Vollprogramm cirka 250 Dollar kosten (Fractals Netz-Seiten).
Linotype-Hell will grafischen Dienstleistern beim Aufbau von Internet-Angeboten helfen
15. Oktober 1996 -- Den Weg zum Mediendienstleister will die Linotype-Hell AG ihren Kunden ebnen. Mit LH-Online solle es dem heute im konventionellen Dienstleistungsbereich tätigen Betrieb ermöglicht werden, Internet-Know-how und -Services aufzubauen, um sich selbst und ihre Kunden im Web zu präsentieren. Dazu stelle man sowohl Serverkapazitäten sowie Beratungsleistungen, auch komplette Internet-Projekte könne man realisieren (Internet-Seiten von Linotype).
Nun auch CorelXara-Grafiken im Web darstellbar
13. Oktober 1996 -- Die Xara Limited hat die Beta-Version eines Plug-ins zum freien Download ins Netz gestellt, das die Darstellung der mit CorelXara erstellten Grafiken im Web-Browser erlaube. Das Xara-Vektorformat zeichne sich durch eine kompakte Dateigröße, Skalierbarkeit und beste Qualität in allen Darstellungsmodi aus. So stelle der Renderer automatisch die Farbtiefe (z.B. 8, 16 oder 24 Bit) ein, rastere die Farben im Bedarfsfall und könne Kanten per Anti-aliasing glätten. Auch könne der Plug-in-Renderer die Corel-Standardformate CDR und CMX anzeigen. Die Download-Datei enthalte auch einen Quick-Viewer, der die Offline-Darstellung der Grafiken dem Win95- und WinNT-Anwender anbietet (Downlaod aus Xara's Web-site).
Letraset-Font in Internet-Quiz zu gewinnen
10. Oktober 1996 -- Jeden Monat gibts eine Letraset-Schrift von Esselte zu gewinnen. Beantworten müsse man dazu nur vier Fragen, auf die aber die Web-Site gleich selber per Link Antwort geben kann. Im Oktober könne man jetzt mit ein wenig Glück den Letraset Dolmen-Font bekommen (Zum Quiz von Esselte/Letraset).
CorelDraw 7 steht in den Startlöchern
9. Oktober 1996 -- Optimiert in Produktivität, Präzision und Power -- das seien neben vielen neuen Funktionen die Verbesserungen, mit denen die Corel Corp. die siebente Ausgabe ihres Grafikpaketschlagers CorelDraw anpreist. "Es sei das aufregendste Release und ohne Frage der größte Schritt vorwärts im Vergleich zu allen bisherigen Upgrades", sagt der Produktmanager Leah Hayman. Die neue Version solle sich durch eine revolutionäre Benutzeroberfläche, verbessertem Speichermanagement und schnelleren Dateioperationen sowie beschleunigter Darstellung auszeichen, meint auch der Corel-Präsident Dr. Michael Cowpland. CorelDraw laufe unter Win95 und WinNT 4.0 und werde ab Mitte November in den Staaten mit folgenden Komponenten ausgeliefert:
- CorelDraw 7
- PhotoPaint 7
- CorelDream 3D
- Multimedia Manager 7
- OCR-Trace 7
- Texture (vorgestellt mit der 6er-Mac-Version)
- CorelScan
- CorelDepth
- Capture 7
- Script Editor und Script Dialog Editor (OLE-2-Automatisierung)
- CorelMemo (um Notizen an Dateien zu koppeln, ohne diese direkt ändern zu müssen)
- Plug-Ins (PhotoShop-kompatible Filter für CorelDraw und PhotoPaint inkl. Kai's Power Tools 3.0 SE, Extensis Intellihance 2.0, Cytopia PhotoLab, Digimarc PictureMarc, AutoF/X Photo/Graphic Edges)
- Kodak Digital Science Color Management System
- 32.000 Cliparts
- 1000 Schriften (Type-1 und TrueType) und 1000 Fotos (was ist passiert, soviel waren es doch schon bei der 6er-Version?)
- nur noch 250 3D-Modelle (statt der 750 des Vorgängers; hat der Platz auf den CD-ROMs nicht mehr gereicht ?)
- 400 CorelDraw und PaperDirect Vorlagen
Die Verbesserungen im Einzelnen:
- CorelDraw 7: Bereits mit CorelVentura 7 (s. -> Ausgabe 7-8/96, 6. Juni) wurde die kontextsensitive Palette ("Property Bar") vorgestellt, deren Inhalt mit angewähltem Werkzeug bzw. Objekt wechselt. Die Oberfläche sei überarbeitet worden, Drag-and-drop und die rechte Maustaste noch stärker einbezogen und interaktive Cursor wurden hinzugefügt. Interaktivität spiele auch bei den Füll-, Transparenz- und Überbenden-Werkzeugen eine Rolle. Fürs Internet ließen sich nun URLs an Objekte koppeln und Dokumente zu HTML, GIF, JPEG oder Corel Barista überführen (mit der Corel-Barista-Technik ließen sich Java-basierende Dokumente ohne jegliche Programmierung erstellen). Die Trennung von Mengen- und Grafiktext habe man (endlich) aufgehoben. Von Kodak sei der ColorSync-2.0-Farbmanagement-Standard lizenziert worden, ein Album (wohl ähnlich der XPress-Bibliothek) nehme Cliparts, Fotos, Designs und bevorzugte Füllungen und Umrandungen auf.
- PhotoPaint 7: Die "Property Bar" fand auch Eingang in das Retusche- und Malprogramm, ebenso eine frei konfigurierbare Statuszeile. Anleihen an andere natürliche Malprogramme sind beim Stroke-Werkzeug, bei dem mit gespeicherten Pinselstrichen gearbeitet werde, und beim Bild-Sprüher, mit dem ganze Mini-Bildserien verteilt werden könnten, unverkennbar (siehe Fractals Programme Expression und Painter). Neu sind der Transparent-Layer-Modus, das interaktive Objekttransparenz-Werkzeug und die URL-Hyperlink-Kopplung an Objekte wie bei CorelDraw.
- Corel Dream 3D: Dream 3D wartet mit einem neuen Szenen-Wizzard sowie verbesserter Internet-Anbindung, Kamara-Navigation und Deformationsmöglichkeit auf.
Corel gibt als Systemempfehlung einen 120er-Pentium mit 32 MByte Hauptspeicher an. Der Preis solle bei etwa 700 bzw. 250 Dollar fürs Update liegen (Corels Seiten im Web).
OPI-Server von Helios in neuer Version
8. Oktober 1996 -- Die nächste Generation von OPI-(Open Prepress Interface-)Servern solle mit der neuen Ausgabe des Helios EtherShare OPI 2.0 eingeläutet werden. Durch zwei grundlegende Methoden werde sich der OPI-Prozeß verändern: Zum einen sei es durch die Helios-OpenImage-Erweiterungsarchitektur auch Drittanbietern möglich, die Funktionalität des OPI-Servers zu erweitern. Zum anderen ermögliche das integrierte Farbmanagement die Nutzung unterschiedlicher Farbräume und die Separation werde erst kurz vor der Ausgabe durchgeführt.
EtherShare OPI 2.0 verspreche Produktivitätssteigerungen durch uneingeschränkte Nutzung von Bildern aus verschiedensten Programmen (z.B. CIE-Lab-Bilder im TIFF-, EPS- oder PhotoShop-Format), biete einen farbverbindlichen digitalen Proof-Druck durch die Nutzung von an den Ausgabe-Proofer angepaßter Profile und senke die Kosten durch Vermeidung von umständlichen Umformatierungen von Bildern, da die Originaldaten unabhängig vom verwendeten Farbraum in CMYK-Layoutdateien umgewandelt werden. Darüber hinaus gewährleiste EtherShare OPI 2.0 einen höheren Datendurchsatz durch automatische Anpassung der Auflösung an das Ausgabegerät, was auch zu geringerer Netz- und RIP-Belastung führe. Danaben werde die Verbesserung der Ausgabequalität durch mitgelieferte ICC-Profile, die schnellere Farbausgabe durch ein von Linotype-Hell lizenziertes Farbanpassungssystem und die komfortable Nutzung vom Farbmanagement durch zentrale Speicherung der ICC-Profile vorhergesagt. Für XPress-Anwender auf dem Mac werde ein Helios ColorSync 2 XTension mit der Möglichkeit des Softproofs auf dem Monitor oder Digitalproofs auf einem Drucker, der über den OPI-Server nicht zugänglich sei, mitgeliefert.
Einsetzbar sei Helios EtherShare OPI 2.0 auf Systemen wie Sun Sparc Solaris 1 und 2, IBM RS/6000 AIX, Digital Alpha Unix, Data Genaral DG-UX, Hewlett Packard HP-UX Silicon Graphics IRIX, Motorola 88K SVR4 und dem Apple Network Server. Momentan befinde sich EtherShare OPI 2.0 in der Beta-Testphase, Helios rechne mit der Verfügbarkeit Ende 1996 (Deutsche Seiten von Helios).
Lexmark plant 6-Farben-Drucker
6. Oktober 1996 -- Der traditionellen Fotografie mit Film, Dunkelkammer und Chemie will die Lexmark Intl. Inc. zusammen mit der Polaroid Corp. Konkurrenz machen. Dazu wolle man Ende des Jahres preiswerte Tintendrucker mit der Technik des Sechsfarbendrucks ausstatten, um digitalisierte Fotos in der gleichen Qualität wie professionell entwickelte Filme ausgeben zu können. Dazu werde es einen Doppel-Cartridge-Printer mit 2 mal 3 Farben zum Preis von unter 250 Dollar geben, der sowohl mit drei Standard- als auch mit zusätzlichen drei Sonderfarben drucken könne. Lexmarks im Juli vorgestellter 600-dpi-Drucker Color Jetprinter 2050 sei bereits für diese Technik vorbereitet (Web-site von Lexmark).
Bilddatenbank -- auch fürs Internet
2. Oktober 1996 -- Leichte Bedienbarkeit, erweitere Drag-and-Drop-Fähigkeiten sowie weitere 150 neue Funktionen habe man der neuen Version der Bilddatenbank Cumulus spendiert, die nun in der Version 3.0 für den Mac in die Läden kommt. Ob von der Festplatte, vom Netzwerk oder von Cartridges, CD-ROMs oder Opticals, mit Cumulus 3.0 ließen sich die Bilder perfekt organisieren und katalogisieren. Aber nicht nur Bilder, auch mit Dateien der wichtigen DTP-Programme wie XPress, PageMaker, Freehand und Illustrator könne Cumulus umgehen. Sogar mit Acrobat-PDF und QuickTime, wobei Text aus PDF- wie auch aus Illustrator-Dateien extrahiert und in der Datenbank abgelegt werden könne. Per XTension stehen XPress-Dateiinhalte für eine Volltextsuche bereit. Für die Farbbildausgabe habe man Cumulus OPI-tauglich gestaltet.
Cumulus 3.0 kann in drei Versionen geordert werden: Die Network-Variante für fünf Nutzer könne weiter ausgebaut werden, wobei mehr als 100 gleichzeitige Abfragen möglich seien. Integriert habe man den Internet-Image-Server, der den Zugriff auf Bilddatenbanken per Internet ermögliche. Diesen Internetdienst stellt auch die Desktop Plus-Version zur Verfügung, der ebenso wie der Network- als auch der normalen Desktop-Ausgabe ein lizenzfreier Browser beiliege. Allen Dreien gemein ist auch die Apple-Script-Fähigkeit. Die Preise bewegen sich von etwa 200 über 920 bis hin zu 3500 Mark für den 5er-Network-Cumulus.
Auf der Mac World gab man auch bekannt, das zukünftig auch WinNT als Server-Plattform unterstützt werde (passender Ort, oder). Diese Cumulus XP Network Image Database for Windows NT unterstütze TCP/IP und ermögliche den Zugriff von Mac- und Win95-Clients. Die Administration werde per Client-Software durchgeführt (Canto im Netz).
Zum Font-Experten per Software
2. Oktober 1996 -- Auch wenn man tagtäglich mit vielen verschiedenen Schriften zu tun hat und diese bis in die Serifen kennt -- jeder kommt mal in die Verlegenheit, von irgendjemandem mit den Worten "Die will ich!" eine Schrift vorgelegt zu bekommen, deren Name einem "gerade mal entfallen" ist. Da will das Programm "FontExpert" der Kölner Firma Brendel -- vorgestellt auf der Mac World -- aus der Patsche helfen. Mit der Kenntnis über die Schnitte von etwa 20.000 Schriften ausgestattet, analysiere das Programm den Scan der Vorlage und gibt den Namen mit der prozentualen Trefferwahrscheinlichkeit aus. Auch Fonts der gleichen Schrift, jedoch von verscheidenen Herstellern, solle das Programm zuverlässig erkennen können und mit mit dem Namen des Lieferanten versehen darstellen. FontExpert gebe es sowohl für den Mac als auch für den WinPC und wird auf CD-ROM geliefert. Anbieter: Brendel Informatik GmbH, Tel. 02 21/74 53 01.
© 1996 Joachim Flügel
Zurück zum Anfang
Impressum