Perizoma Tour 2002

Freitag, 05.07.02
1. Tag
Nach dem zweiten Weckerklingeln, hat es mich um 04.15 Uhr aus meinem Traum gerissen. Nach einer Tasse Kaffee und einen kleinen Fußmarsch zur Garage, wo meine Guzzi gepackt auf mich wartete, fuhr ich dann voller Tatendrang los. Treffpunkt war der Bonnerverteilerkreis, wo Ralf auch nach wenigen Minuten mit seiner Kawa eintraf. Nach einigen netten Worten und einer Zigarette ging die Fahrt nach Köln-Deutz zum Autoreisezug weiter, wo die Verladung unserer Motorräder bei leichtem Nieselregen durchgeführt wurde. Der Zug fuhr pünktlich ab und im Abteil trafen wir dann noch einen Motorradfahrer der zuvor in Düsseldorf eingestiegen war. Es wurde hauptsächlich über Bikes geredet, wobei die Zeit im Fluge verging.

Bei Sonnigen Temperaturen kamen wir pünktlich in München-Ost an. Nach dem abladen, fuhren wir dann unsere geplante Tour über Tegernsee, Schliersee, nach Österreich bis Saalbach, wo wir nach ca. 220 km etwas müde in unser gebuchtes Pension Sonnegg, bei Antonia und Georg Fresacher ankamen. Nach einem guten Abendessen, das aus drei Gängen bestand, haben wir unser Zimmer bezogen. Bei einigen kleinen Nachtdrinks, endete der Abend um ca. 22.00 Uhr.


Im Autozug nach München

Samstag, 06.07.02
2. Tag
Nach einem guten und reichlichem Frühstück, aus Eiern, Wurst und zahlreichen Müslis, machten wir uns bei sonnigen Temperaturen auf den Weg. Es ging über Zell am See, Mittelsill, über den Gerlos Pass mit Kimmler Wasserfälle (die 5 Höchsten der Welt) bis Zell am Ziller.

Dort suchten wir dann die Auffahrt zur Zillertaler – Höhenstrasse. Eine kleine schmale Strasse, nicht breiter als ein Auto.

Nach endlosen Windungen erreichten wir dann den Gipfel in etwa 2145m. Auf einer Berghütte, bei einer Tasse Kaffee, genossen wir im Sonnenschein die fantastische Aussicht auf die Bergwelt.

Mautstelle; Ziller-Taler Höhenstrasse

Die Abfahrt ging dann über „Hippbach“ wieder über den „Gerlos Pass“ nach „Saalbach“. In „Saalbach“ ging es dann hinauf über einen Schotterweg zur Bergstation des „Schönleitenlift“, wo der erste Lauf des Schönleiten Oldtimer Cap stattfand. Alte Motorräder die mindestens 25 Jahre sein mussten, um hier mitfahren zu können. Darunter waren Marken wie DUCATI, MOTO GUZZI, PUCH, BMW, H.D., teilweise mit Beiwagen und auch einige Eigenbauten waren darunter.

Zum Teil waren es gut aufgebaute Mopped`s, die viel zu schade waren um hier mitzufahren.

Alte Einzylinder DUCATI`S bei der Startvorbereitung

Bei unserer Abfahrt zur Pension fing es dann an zu regnen, dabei hatten wir große Mühe auf der kleinen schmalen und kurvenreiche Schotterpiste, alles verlief im ersten Gang.

Beim Abendessen ( wie immer drei Gänge) kam dann um ca. 19.30 Uhr bei Dauerregen und mit schlecht laufender XT 600, Mike, unser dritter Mann, ein Freund von Ralf, dem er den Mund mit meiner Ausarbeitung der Tour wässrig gemacht hatte und der sich entschlossen hatte, sich meiner Obhut anzuschließen. Nach großem Hallo und einem verspäteten Abendmahl für Mike, beschloss ich um ca. 22.00 Uhr ins Bett zu gehen, die beiden hatten viel zu erzählen, von Leuten und Sachen die ich nicht kannte. Und so endete der Tag für mich nach 292 km und etliche Kurven befriedigend.


Eine von etlichen Kurven an diesem Tag

Sonntag, 07.07.02
3. Tag
Nach dem Frühstück, wie immer gut, beschlossen wir bei aufklarendem Himmel, Mikes Yamaha anzuschauen. Er klagte über Leistungsverlust und Rucken im Schubbetrieb, was ich auf eine zu fette Einstellung zurückführte. Es wurde die Zündkerze einer Kontrolle unterzogen und geschaut, ob alles korrekt angeschlossen war. Ich drehte die Gemischschraube etwas zurück.

Fürsorge die erste, an Mikes XT

Nach dem Packen beschlossen wir noch mal zum Oldtimer Cup auf die Bergstation des Schönleitenlifts zu fahren. Das war ein super Erlebnis, alle Teilnehmer des Cups legten sich mächtig ins Zeug, um ihr am Vortag gefahrene Zeit auf die Sekunde genau zu erlangen. Da so viele unterschiedliche Motorräder am Start waren, die sich nicht nur in Leistung, sondern auch in der Bauart unterschieden, wurde nicht auf Topspeed, sondern auf Gleichmäßigkeit geschaut. Nach ca. drei Stunden und ungefähr 100 Motorrädern und etlichen booooorrrrrsss aus unseren erstaunten Mündern, machten wir uns auf den Rückmarsch zu unseren Fahrzeugen.



Helden im Rennrauch, Sie gaben alles

Es ging dann nach einer erschwerten Abfahrt Richtung „Zell am See“ hinauf auf die „Großglockner Hochalpenstrasse“. Bis auf 2575m. An einer Bergstation wurde noch eine kleine Mahlzeit eingenommen. Wieder schauten wir nach Mikes XT. Er klagte immer noch auf schlechten Lauf. Erneut wurde die Zündkerze kontrolliert, die wieder sehr ölig war. Das konnte nur bedeuten das dass gute Stück in der Höhe der Berge zu wenig Luft bekam. Also wurde kurzer Hand der Luftfilter ins Gepäck verbannt.

Nach einer kurzen Testfahrt kam Mike mit einem Strahlen auf den Lippen zurück. Und somit hatten sich meine Befürchtungen, wir würden mehr Zeit auf den Knien vor Mikes Motorrad verbringen als zu fahren, verflogen.


Führsorge die zweite

Bei der Abfahrt vom „Großglockner“ Richtung „Linz“ wurde der Fahrspaß mit jeder Kurve und Höhenmeter größer. Über die „Felberntauernstraße“ bei „Huben“ erreichten wir dann die Anfahrt Richtung „Staller Sattel“. In „St. Jakob im Defergental“ suchten wir uns nach 163 km eine Unterkunft. Denn wir wollten den Pass nicht in der Dunkelheit abfahren.

Eine nette kleine Privatpension mit bäuerlichem Betrieb bekam unsere Zustimmung. Beim Abendessen im einem Lokal wurde über das Erlebte erzählt, und so mancher Eindruck verarbeitet. Ralf und Mike kamen natürlich wieder auf ihr gemeinschaftliches Hobby zu sprechen, das Skifahren, und so musste ich mir so manchen Berg vorstellen, wenn er mit Schnee bedeckt war. Da ich aber keine Neigung zum Wintersport habe, sondern hauptsächlich zum Motorradfahren, ging mir das eine oder andere Gespräch über Skipisten auf den Geist. (Was hier nicht Böse gemeint ist).

Der Abend endete nach dem täglichen Anruf bei der Familie um ca. 22.30 Uhr.

Montag, 08.07.02
4. Tag
Bei strahlendem Sonnenschein ging es Richtung „Italia“, an der Einfahrt zum Staller Sattel mussten wir ca. 40 Min. warten, da die Strasse einspurig und sehr schmal ist. Der Verkehr wurde durch eine Ampel geregelt. Über Kurvenreiche Strassen ging es dann Richtung Furkelsattel (1759m) wo wir uns etwas schwer taten die Auffahrt zu finden. Weiter entlang an schönen Tälern und Bergzüge, bis wir die „ Gruppo di Sella“ sahen. Ein gigantisches Felsmassiv aus mehrere Pässen, die aus unzähligen Kurven und Kehren bestand. Voller Leidenschaft nahmen wir eine nach der anderen und es gab Fahrspaß pur. Über „St. Ulrich“ ging es bis „Bozen“. Nach einer nicht allzu schönen Stadtdurchfahrt ging es dann wieder in die Berge. In „Cavereno“, oberhalb von Bozen, viel Ralf ein Hotel auf, das mit dem Symbolschild warb „ MOTRRADFAHRER WILLKOMMEN“, eine drittklassige Absteige mit nicht viel Anspruch. Da wir aber durch die vielen Kurven schon etwas müde waren, bezogen wir um ca. 19.00Uhr ein Dreibettzimmer mit Ausblick auf den hiesigen Marktplatz mit Kirche und Dorfjugend. Der Hunger trieb uns dann nach dem Duschen in eine Pizzeria, wo wir nach dem Essen, an der Theke bei einigen Drinks Wilma kennen lernten. Eine hiesige motorradfahrende Eingeborene, mit österreichischer Abstammung und einem Ladenlokal für aufregende Damenunterwäsche. Das war natürlich unser Thema, wir wollten alles wissen, und als wir wussten, das ein Tangaslip auf Italienisch nun „PERIZOMA“ hieß, war unser Schlachtruf geboren. Mit dem Versprechen, Wilma am nächsten Morgen in ihrem Shop zu besuchen, endete der Abend um ca. 01.00 Uhr. Und so manch einer von uns hatte bestimmt einen schönen Traum.


Abfahrt nach Italien über den Staller-Sattel

Dienstag, 09.07.02
5. Tag
Nach einer gequälten Nacht in einer Art Hängematte, in Form eines Bettes, wachten wir bei Sonnenschein auf. Nach dem typischen italienischem Frühstück aus Kaffee und süßem Gebäck, macht wir uns auf die drei Kilometer nach „Fondo“, wo Wilma ihren Laden hatte. Nach einem Hallo und einer zweiten Tasse Kaffee, machten wir uns nach einer Stunde, weiter auf die Reise Richtung „Lago di Garda“ nach einer tollen Tour, vorbei an Schluchten und kleineren Seen kamen wir gegen Mittag im „Limone sul Garda“ an.

Das Hotel La Gardenia, das ich schon aus früheren Zeiten kannte, hatte für uns noch ein Dreibettzimmer mit Seeblick frei. Nach dem Einchecken hatte der Hauseigene Pool keine Chance unseren Ansturm abzuwehren. Den Rest des Tages verbrachten wir damit, unseren Bekannten vom Pool aus, über SMS, mitzuteilen wie gut es uns ging. Im Anschluss des mehrgängigen Abendessens, machten wir uns zu Fuß auf den Weg die Gassen von Limone zu erkunden. Da es sehr warm war und beim Anblick der vielen schönen Frauen noch wärmer wurde, suchten wir zuerst etwas flüssiges. Und da war es, das geschulte Auge, das uns Wilma mit auf den Weg gegeben hat. Sie hat uns beigebracht, was ein guter „ Perizoma“ ist und wie sich seine Form abzeichnen muss. Wir achteten von nun an auf alles was uns vor die Augen kam, und so manch einer hatte bestimmt einen Blauen Fleck an der Schulter vom Antippen und aufmerksam machen auf das eine oder andere Exemplar. Nach einem Besuch in einer am See gelegener Bar, endete der Abend um ca. 23.30 Uhr nach steilem Aufstieg und mit einem kühlen Sprung in unserem Hotelpool.


Kleine Strasse auf dem Weg zum See

Mittwoch, 10.07.02
6. Tag
Wir konnten unser Glück kaum fassen, schon wieder keine Wolke am Himmel. Nach dem Ausgiebigem und gutem Frühstück wurden unsere mit Badesachen bestückten Motorräder aus der Hausgarage geschoben. Wir fuhren Richtung „Salo“ entlang der Uferstrasse, die mit Tunnels nur so protzte. Teilweise gab es in Ihnen auch Abbiegungen oder Auffahrten. In „Toscolano“ fuhren wir dann auf den „Pizzocolo“, ein Tafelberg, den ich noch aus meiner Kindheit gut in Erinnerung hatte. Nach der Besichtigung eines alten Hauses, das früher ein Geheimtipp für gutes Essen war, fuhren wir zurück bis „Salo“. Bei einer Tasse Kaffee und dem schreiben von Postkarten an die Lieben Daheimgebliebenden, beobachteten wir das Treiben. Im Anschluss ging es auf die Fähre nach „Torri“. Entlang der Uferstrasse suchten wir uns dann ein Plätzchen zum baden, da es fürs Fahren mittlerweile zu heiß geworden war. Wir genossen das kühlende Nass und hatten viel Spaß beim baden. Nach der Weiterfahrt nach „Riva“ mit Zwischenstop in der Nähe von „Malcesine“, bemerkte Ralf mit Schrecken, denn er hatte sein Portemonnaie verloren. Mit allem was dazugehört: Geld, Kredit und Scheckkarten, Ausweise und Fahrzeugpapiere. Der Schreck konnte man in seinem Gesicht sehen. Nach kurzem Überlegen, konnte er es nur bei unserem Zwischenstop verloren haben. In einem Eiltempo ging es zurück, aber leider keine Geldbörse. Erst als Ralfs Handy klingelte und sich ein Ehepaar aus Deutschland meldete, welches die Geldbörse gefunden hatte, kam wieder Farbe in Ralfs Gesicht. Nachdem Treffen mit den ehrlichen Findern und einem Tauuuuuuuuuuuuussssssend mal danke, ging die Fahrt weiter. Da um 19.00 Uhr der Gong in unserem Domizil zum Essen rief und wir mit der Zeit schon ziemlich knapp waren, wurde der Stop in Riva auf den späten Abend verschoben. Am Hotel kamen wir auf den letzten Drücker an, wohl auch weil uns die Baustelle am See aufgehalten hatte. Eine Tunneleinfahrt wurde im Frühjahr durch einen Bergabgang zerstört, und somit war diese Einfahrt nur einspurig und Ampel geregelt. Kurz geduscht und dann zum Essen.

Danach machten wir uns mit leichter Bekleidung aus Jeans und T-Shirt wieder auf die 10 km lange Fahrt nach „Riva del Garda“. Im Hafen wurden unsere Motorräder mit schwerem Gerät gegen unerlaubte Mitnahme gesichert und wir stürmten die durch Touristen überlaufende Altstadt. In einigen Bars oder Straßencafes wurden wir Sitzplatzsuchend fündig. Und wieder gingen unsere Augen auf die suche nach dem kleinen Etwas, was sich unter einigen Hosen abzeichnete. Wir stellten fest, das Es meist Südländische Frauen trugen, egal in welcher Altersklasse. Als langsam alle Leute das Geschehen rund um den Hafen verlassen hatten und Stühle und Tische zusammen geschoben wurden, machten wir uns, bei einer warmen Sommernacht, auf den Heimweg ins Hotel. An der steilen Auffahrt zur Garage habe ich dann im Eifer des Gefechtes meine Guzzi abgewürgt. Trotz gezogener Vorderradbremse fingen die 300 kg Italo-Eisen an zu rutschen, hätte Ralf sich nicht selbstlos dahinter geschmissen, wäre ich in diesem Urlaub keinen Meter mehr gefahren. Nach einem Sprung ins kühle Wasser und verhaltener Stimmlage, um die anderen Hotelgäste nicht zu wecken, endet dieser Abend um 02.00 Uhr.


Fähre von „Salo“ nach „Torri“

Donnertag, 11.07.02
7. Tag
Nach reichhaltigem Frühstück, verließen wir im Sonnenschein den Gardasee in Richtung „Lago d´Idro“, hinauf auf den „Sina Pass“ bis „Breno“, weit bis „Edelo“ über den „Aprico Pass“. In „Terano“ haben wir dann beschlossen von unserer bis dahin geplante Reiseroute abzuweichen. Mike musste uns an diesem Tag schon verlassen, weil er private Dinge zu erledigen hatte. Also fuhren wir nicht wie geplant den „Bernina Pass“ Richtung Schweiz, sondern weiter nach „Bormio“ um uns das „Stilfser Joch“ vorzunehmen. Eine tolle Strasse erwartete uns, hinauf bis auf 2758m mit Kurven die man schon vom Tal aus sehen konnte. Auf der Passhöhe wurde dann ein Imbisstand belagert, denn wir hatten seit dem Morgen nichts mehr gegessen. Nach der Abfahrt Richtung „Prato“ machten wir noch einen Stop bei einer Tasse Kaffee. Hier trennten sich unsere Wege von Mike, was ich bedauerte. Ein letztes gemeinsames Foto und eifriges Händeschütteln und Mike war Richtung Heimat fort. Ralf und ich beschlossen noch etwas zu fahren und das gute Wetter auszunutzen. Wir fuhren noch bis „Kastelbell“ und fanden eine schöne Pension. Der Abend lief wie immer mit duschen, essen und Telefonanrufen ab. Nach etwas deutschem Fernsehprogramm, endete auch dieser Abend schön müde um 23.00 Uhr.

Freitag, 12.07.02
8.Tag
Der Morgen erwartete uns mit Sonne, wir konnten es kaum glauben, wir hatten aber auch ein Schwein mit dem Wetter. Das Frühstück war fast Deutsch, auch wurde in dieser Gegend überwiegend Deutsch gesprochen. Die Motorräder wurden beladen und wir machten uns auf den Weg Richtung „Merano“. Von dort aus fuhren wir nach einem kleinen Zwischenstop weiter über „St. Leonhard“ auf den „Jaufenpass“ (2094m), nach „Sterzing“ , die Brenner Landstrasse bis „Brixen“. Weiter über die „Pustertaler-Hochalpenstr." (glaube ich jedenfalls) wo wir uns zu einer kleinen Pause ins Gras niederlegten und uns die Sonne auf den Bauch scheinen ließen.

Am Himmel beobachteten wir einige Drachenflieger und ich musste an Mike denken, wie gerne er jetzt dabei wäre. Als wir dann gegen 15.00 Uhr wieder am Fuße des „Stallersattel“ bei einer Tasse Kaffee saßen, (es war natürlich wieder Rot) kam uns eine Gruppe Motorradfahrer aus dem Kölner Raum entgegen. Beim Gespräch über Tour und Reiseverlauf, erzählte ich, das wir mit dem Autozug von „München“ zurückfahren werden. Da meinte einer von ihnen, das er das auch versucht hätte, aber alles ausgebucht sei. Meine Erzählung, dass ich ein von mir nicht gebrautes Ticket habe, konnte er nicht glauben. Da das ganze sehr plötzlich kam, tauschten wir kurz unsere Handynummer aus, dann fuhren wir alle unsere Wege.

Auf der „Felbertauernstrasse“ legten wir einen Gang zu. Kurz die Maut für den Tunnel bezahlt und schon war die über fünf Kilometer lange Röhre Geschichte. In „Mittelsill“ wollte Ralf noch eine Lederhose für seine kleine Tochter erwerben aber es gab nichts Richtiges. Kurz über Zell am See und schon waren wir wieder in Saalbach bei Antonia und Georg. Einige Gäste kannten wir schon von der Vorwoche, aber die meisten waren neu. Es wurde bei Sonnenschein und klarer Sicht der Grill angeworfen. Natürlich gab es auch beim Grillen drei Gänge, bestehend aus Salat, Fleisch, Brot und Süßspeisen. Nach dem Essen fing es an zu regnen, somit verbrachten wir den Rest des Abends an der Theke bei gutem Bier und einigen Cola`s für mich, leider ging auch dieser Abend zu Ende.


Auffahrt zum Jaufenpass


Gipfelsturm auf 2094 m

Samstag, 13.07.02
9.Tag
Nach Dauerregen und Gewitter in der Nacht, gingen wir zum schon so oft gelobten Frühstück. Ralf hatte in „Schladming“ für die Weihnachtsferien eine Pension gebucht, die wir uns an diesem Tag anschauen wollten. Da das Wetter auf dem Weg der Besserung war, machten wir uns nach Ausarbeitung einer schönen Tour, auf den Weg. Zuerst ging es die 15Km von „Saalbach“ nach „Zell a. See“, Dort haben wir für unsere Töchter ein Mitbringsel gekauft. Ralf hatte immer noch die Idee, seiner Kleinen eine kurze Lederhose zu kaufen.

In einem Geschäft wurde er dann fündig, ich habe meiner Tochter eine Kette mit Herzanhänger geholt, Mädchen mit Neun Jahren lieben Schmuck, auch wenn er nicht immer echt ist. Nach unserem Beutezug, ging es zurück über „Saalfelden“ bis „Maria Alm“, Dort war aber die Strasse gesperrt, weil in der Nacht eine Schlammlawine durch den Dauerregen abgegangen war. Es gab kein Durchkommen, wir mussten die ca. 20Km zurück. Also Kehrt gemacht, und eine neue Route ausgeschaut. Es ging zurück über „Saalfelden“, „Zell am See“, dann über „Taxenbach“, „St Johann i. Pongau“, „Radstadt“.

Es war keine schlechte Tour, die über kleine und große Strassen führte. In „Schladming“ auf dem Marktplatz, zogen wir uns dann noch ein Eis rein. Einige Kilometer weiter schauten wir uns Ralfs Weihnachtsunterkunft an.

Ein privates Haus, mit scheinbar freundlicher Hausherrin. Außer Gebäude wurden auch die Zimmer in Augenschein genommen. Schnell ein paar Fotos gemacht, die Pisten und Lifts begutachtet und schon ging es den gleichen Weg zurück. Wir wollten kein Risiko eingehen, vielleicht waren ja noch mehrere Strassen gesperrt. Als wir am späten Nachmittag im Hotel ankamen, war dort die Firma Edelweiß Treveler, und machte mit sieben neuen Suzukis V-Strom eine Promotionstour, man konnte die Dinger Probefahren oder am nächsten Morgen damit den Glockner erobern und den Sonnenaufgang miterleben, aber 4.30 Uhr war uns zu früh. Also gab es nur eine kleine Tour von Hotel zu Hotel. Sie waren sowieso nicht mein Ding. Am Abend, nach dem wie immer guten Essen, meldete sich per Handy unser Freund, jener welcher, der auf mein Zugticket scharf war. Das Ticket war eigentlich für Thomas mit seiner Suzuki gedacht, aber er hat mir drei Tage vor Reisebeginn mit Tränen in den Augen mitgeteilt, das er aus persönlichen Gründen nicht mitfahren kann. Und somit hatte der Junge aus Leverkusen ein Ticket in die Heimat. Wir verabredeten als Treffpunkt den Verladebahnhof München Ost. Mit Regen und vollen Bauch, endete auch dieser Abend zufriedenstellend um Mitternacht.

Sonntag, 14.07.02
10. und letzter Tag
Durch die Horden, die den „Glockner“ im Morgengrauen erzwungen hatten, angeführt von unserem Gastwirt Georg, bin ich um 06.00Uhr wachgeworden. Es war ein leicht verregneter Morgen, der aber Besserung versprach, halb nackt stand ich auf dem Balkon und schaute mir das Treiben vor der Garage an. Ralf bekam von dem ganzen Treiben nichts mit, einer seiner Biere vom Vorabend war wohl schlecht, denn er machte so merkwürdige Geräusche mit Mund und Unterleib. Ich nahm ein Bad im hauseigenen Pool und ging frühstücken. Gegen 09.00Uhr kam auch Ralf dazu. Nach dem Bezahlen unserer Zeche und dem beladen der Motorräder, ging die Fahrt Richtung München. Wir nahmen fast den gleichen Weg wie hin. Über „Saalfeldern“, „Felberbrun“, „St. Johan i. Tirol“, „Kufstein“, dann noch über den „Ursprung Pass“ bis „Bayrischzell“.

Flugs auf die A 8 und schon waren wir wieder in München. Da wir noch etwas Zeit hatten, schauten wir noch bei einer Filiale eines Amerikanischen Millionärs vorbei und blieben zum Essen. Es gab Hamburger, Fritten und Nuggets. An der Verladerampe trafen wir auch unseren Mitreisenden vom Freitag. Ich bin mir nicht mehr sicher aber ich glaube er hieß Jörg. Nach dem verladen der Maschinen, wurde auch das Abteil von uns in Beschlag genommen. Nach einer ca. 8 Stündigen Fahrt, mit keinen erwähnungswerten Ereignissen aber mit schönem Ausblick auf die verschiedenen Landstriche, kamen wir um ca. 23.00 Uhr in „Köln“ an. Fix, die Motorräder abgeladen, allen noch ein Shake Hands mit auf den Weg und wir verschwanden in verschiedenen Himmelsrichtungen.

Kaum auf der A 3 bei „Heumar“, fing es doch noch richtig an zu regnen. Das war das erste Mal das ich auf der Tour richtig nass geworden bin. Aber die ca. 30 km nach „Lohmar“ waren kein Akt. Meine Guzzi kam in die Garage und auf dem Tacho waren ca. 2500 Km mehr. Ich machte mich auf den 10 Minuten langen Heimweg, dabei ging mir die ganze Tour noch mal durch den Kopf und ich musste über die eine oder andere Situation auch schon mal laut Lachen.

Alles im allem, war das schon eine geile Tour.

Hiermit grüße ich all diejenigen, mit denen ich auf dieser Tour Kontakt hatte. DANKE


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